Personalmangel Ausländerbehörde: Wartezeit kann nicht mehr eingeschätzt werden

Wuppertal · Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Wartezeit für einen Termin bei der Wuppertaler Ausländerbehörde von zwei Wochen auf sechs Monate erhöht. Jetzt kann die Zeit nicht mehr eingeschätzt werden. Es fehlt Personal.

Foto: Fries, Stefan (fri)/Fries, Stefan (fr)

Vor zehn Jahren betrug die Wartezeit für einen Termin bei der Ausländerbehörde Wuppertal noch durchschnittlich 7 bis 14 Tage – bis kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte sich die Zeit „schon auf 6 Wochen bis 6 Monate“ verlängert, heißt es in einer Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Integrationsausschuss. „Zur heutigen Situation kann keine Aussage getroffen werden, da eine Terminvergabe in dieser Form nicht mehr erfolgt.“

Die Arbeitssituation sei einerseits davon geprägt, dass mehr Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft in Wuppertal leben. Gegen Ende des Jahres 2020 waren es 76 672, das ist eine Steigerung von rund 59 Prozent im Vergleich zu 2011. Andererseits sei es schwierig, mehr Personal zu gewinnen, der Fachkräftemangel nehme zu. In den vergangenen zehn Jahren habe sich die Zahl der Mitarbeiterstellen von 36,5 auf 73,5 erhöht, doch 20 Mitarbeiter hätten derzeit noch keine Verwaltungsausbildung und 8 befänden sich derzeit in einem Verwaltungslehrgang. Laut Antwort der Verwaltung fehlen derzeit 14 Stellen.

Auf die Frage, wie lange die Bearbeitung verschiedener Antragsarten dauert, heißt es, dass Rückstände reduziert werden konnten und von Mitte Juni bis Anfang August 5990 Aufenthaltstitel erteilt wurden. Konkrete Zeitspannen für Bearbeitungsdauern werden nicht genannt.

Termine werden nicht mehr im Internet oder telefonisch vergeben. Unterlagen könnten aufgrund der pandemischen Lage per Post, oder E-Mail direkt eingereicht werden, heißt es von der Verwaltung. Eine Rückkehr zum bisherigen Terminverfahren sei nicht geplant. Ziel sei einerseits, dass zukünftig alle Menschen, deren Aufenthaltstitel abläuft, acht Wochen vorher kontaktiert werden, und ein offenes Beratungsangebot unabhängig von konkreten Anträgen anzubieten.