WZ-Mobil Autoverzicht wegen der Umwelt: Manchmal siegt Bequemlichkeit

Die Belastung mit Stickoxiden in der Luft ist gestiegen. Am WZ-Mobil sprachen Leser darüber, wann sie ihr Auto stehen lassen — und wann nicht.

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Wupeprtal. Caroline Peddinghaus lässt in Wuppertal fast nie das Auto stehen. „Das ist schwierig mit einer sechsköpfigen Familie. Ich muss entweder die Kinder irgendwo hinbringen, einkaufen oder Termine wahrnehmen. Das Auto lasse ich nur stehen, wenn ich mit dem Hund gehe oder mit der Bahn zu meiner Arbeit nach Bonn pendele. Während der Bahnsperrung habe ich zum Glück die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten.“

Michael Slabbers hat kein Auto. „Ich kann es mir nicht mehr leisten, seitdem ich arbeitslos bin. Als ich noch in Düsseldorf gearbeitet habe, war es gut, eins zu haben. Einkäufe oder Termine beim Amt kann ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Sobald es finanziell wieder machbar wäre, würde ich mir ein Auto anschaffen. Es würde aber auch davon abhängen, wo ich dann arbeiten würde.“

Roxana Storch fühlt sich unsicher auf den Straßen, deshalb besitzt sie kein Auto. „Ich nutze Bus und Schwebebahn, damit komme ich überall hin. Schwere Sachen, die ich nicht selbst transportieren kann, lasse ich mir liefern.“

Ingo Gehring fährt seit zwei Jahren nicht mehr mit dem Auto: „Jetzt macht sich die Garage bezahlt und ich habe in dieser Zeit mehr Kilometer unter den Schuhsohlen als auf dem Tacho“, sagt er und ergänzt: „Ich hoffe, dazu beitragen zu können, dass die Belastungswerte und die Luftverschmutzung in Wuppertal geringer werden. Schön wäre es für die Nutzer des ÖPNV, wenn die Fahrpläne deutlicher und verständlicher würden.“

Kevin Bräuer benötigt sein Auto, um zur Arbeit zu kommen: „Ich arbeite im Zweischichtsystem und würde zuviel Zeit mit Bus und Bahn brauchen. Eine schnellere Anbindung innerhalb und außerhalb Wuppertals wäre daher wünschenswert. Durch den Dieselskandal bin auch ich sensibler geworden. Zur Zeit bin ich dabei, ein neues Auto anzuschaffen und achte darauf, dass es kein Diesel sein wird.“

Gabi und Karl-Wilhelm Schulte nutzen sowohl die öffentlichen Verkehrsmittel als auch ihr Auto: „Bei Transporten und natürlich den Wochenendeinkäufen möchten wir auf das Auto nicht verzichten. Manchmal ist es auch Bequemlichkeit. Bei Wochenendreisen sind wir allerdings lieber mit der Bahn unterwegs. Das ist entspannter.“

Michaela Krämer hat kein Geld für ein Auto und nimmt Bus und Bahn, um sich fortzubewegen. „Ich finde es auch bequemer mit Bus und Bahn durch die Stadt zu fahren. Wenn ich ein Auto benötige, helfen Bekannte aus. Allerdings bin ich durch die Bahnsperrung eingeschränkt und vermeide, den Zug nehmen zu müssen.“

Michael Oelkers hat ein Auto, fährt aber mit der Bahn von Hamm zur Arbeit, auch während der Bahnsperrung. „Wir verzichten in der Stadt ganz oft auf das Auto, außer wenn ein Großeinkauf ansteht. Das hat ökologische Gründe, aber auch einen Kostenvorteil. Im Monat sparen wir dadurch zwischen 20 und 50 Euro.“

Thomas Boussaid benötigt ein Auto, weil er meistens Sachen damit transportiert und beruflich darauf angewiesen ist. „Ein Leben ohne Auto kann ich mir derzeit nicht vorstellen. Das Problem ist, dass man das Auto nutzen muss, zum Beispiel für den Einkauf für eine vierköpfige Familie. Es liegt am System: Die Wege sind zu lang. In vielen Wohngebieten gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr und mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist man häufig lang unterwegs.“

Maliha Khan besitzt keinen Führerschein und denkt umweltbewusst: „Aus Umweltgründen gehe ich die meisten Strecken zu Fuß. Auch was die Überlegungen zur Seilbahn betrifft, habe ich eine Meinung: Ich bin aus Umweltgründen dagegen. Ein wichtiges Projekt könnte zudem die Entstehung eines Kulturwaldes sein. Die Überlegung zur autofreien Innenstadt finde ich auch gut. Der ÖPNV in Wuppertal funktioniert für mich insgesamt gut.“