Barmen live: Beim "Fest mit alles" stimmt zum Auftakt alles
Einkaufen und Live-Musik, Kirmes und Kulinarisches, Marktstände und Bullenreiten: Den Besuchern gefiel die Fest-Mischung.
Wuppertal. Den guten Draht nach oben müssen sie sich irgendwie bewahrt haben, die Einwohner der einstigen Frömmler-Hochburg Barmen: Pünktlich zum Auftakt des Stadtfests „Barmen live“ herrschte am Donnerstag bestes Ausflugswetter. Tausende Besucher ließen sich einen Besuch beim „Fest mit alles“ nicht nehmen — Jung und Alt, Groß und Klein, Familien mit Kinderwagen und Hund, alles war vertreten.
Kirmesflair empfing die Besucher gleich zu Beginn am Alten Markt mit Kettenkarussell und Waffelstand. Überwiegend männliches Publikum drängte sich vor einer Torwand. „Für sechs Treffer 500 Euro“ — das weckte Begehrlichkeiten. Wenn’s mit dem Geldgewinn nicht klappen wollte, schoben die Hobbyschützen das dann meist auf den Ball oder den Kunstrasen. Immerhin: Einen Lutscher gab’s als Trostpreis.
Eher Hauptgewinn-Stimmung herrschte indes vor dem Rathaus, wo die Starlight Band aufspielte. Der Platz war bestens besucht, am Rand saß man unter Zelten und genoss sein Glas Wein. Für die Besucher Herbert und Rita Weiß das Schönste am Fest: „Fetzige Live-Musik, leckeres Essen und einen Rotwein dazu — so lässt es sich aushalten.“ Auf der Bühne singt Starlight-Band-Frontmann und Barmens frisch engagierter City-Hausmeister Paul Decker sich derweil in die Herzen der Zuhörer: „Grüß mir mein Wuppertal. . .“ — es wird geschunkelt und gesungen.
Etwas weniger gemütlich geht’s vor dem Haus der Jugend zu: Auf dem Geschwister-Scholl-Platz dröhnen die Bässe aus der übersteuerten Anlage zu „Billy Jean“ von Michael Jackson. Der Brachial-Sound macht den meistens jungen Zuhörern aber nichts aus: An Bierständen und Tischen geht es laut zu. Da hat es Sänger Angelo Della Fera auf der Bühne nicht leicht, mit italienischen Schmusesongs das Publikum zu erreichen. Aber der Abend hat ja auch erst angefangen.
Auf dem Werth flanieren die Besucher an Händlern, Fahrgeschäften und Ständen vorbei. Die Tische der Cafes sind voll besetzt. „Wenn ich schon nicht im Urlaub bin, will ich den Abend hier genießen“, findet Ramona Keller und beobachtet die Menschenmenge. Essen und Trinken in allen Variationen, Schmuck, Taschen oder T-Shirts können an den Ständen erstanden werden. Wer will, kann sich piercen lassen, sich mit einem aufgemalten Tattoo schmücken oder bunte Bänder ins Haar flechten lassen.
Ganz Mutige versuchen sich am Ende des Werths am Kugelbrunnen beim Bullenreiten. „Während der Fahrt nicht abspringen“, scherzt der Betreiber. Nicht ganz einfach — auch der kühnste Reiter landet irgendwann auf den weichen Matten. Die Freundinnen Sabine und Melisa schauen zu. Für sie ist ein Besuch bei Barmen live Ehrensache. „Es gefällt uns hier und wir kommen jedes Jahr.“