Förderung Neues Konzept nötig: Bau der Loh-Hatzfeld-Trasse verzögert sich weiter

Wuppertal · Um die Förderung durch den Bund zu erhalten, müssen zunächst die Besonderheiten der Loh-Hatzfeld-Trasse aufgezeigt werden.Förderung

Marc Schulz (v.l.) und Rainer Widmann zeigten dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, Arndt Klocke, die Strecke der Loh-Hatzfeld-Trasse.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der geplante Ausbau der Loh-Hatzfeld-Trasse stockt. Bevor ein Antrag auf Förderung durch den Bund gestellt werden kann, muss jetzt die Besonderheit der Fahrrad-Trasse in einem Konzept herausgearbeitet werden.

2018 stellten die WSW bereits einen Förderantrag für die geplante Trasse. Dieser wurde damals aus zweierlei Gründen abgelehnt. Zum einen wurden die Fördergelder für den Bau der Schwarzbachtrasse genehmigt, zum anderen „wird nicht jede ehemalige Eisenbahntrasse, die zu einem Radweg umgebaut werden soll, gefördert“, erklärt Martin Bickenbach, Geschäftsführer der WSW, die damalige Absage.

Bickenbach bietet weiterhin seine Hilfe an. „Wir werden die Vorarbeit übernehmen und erstellen jetzt ein Konzept, um die Besonderheiten der Loh-Hatzfeld-Trasse vorzustellen. Wer am Ende den Antrag zur Förderung stellen wird, muss dann abgeklärt werden.“

Für Bickenbach hat die neue Trasse „viel Potential, da sie mehr Menschen an die bestehende Nordbahntrasse anschließen würde.“

Das ganze Konzept erklärt Rainer Widmann, ehemaliger Beauftragter für den nichtmotorisierten Verkehr, der mit viel Herzblut hinter dem Ausbau der Fahrradtrassen in Wuppertal steht.

Seit 1980 kämpft Widmann inzwischen für den Bau der Loh-Hatzfeld-Trasse. 2007 wurde der Bebauungsplan aufgehoben, 2015 dann jedoch erneut von den Grünen aufgegriffen und 2018 kam es zum Förderantrag durch die WSW, der bekanntermaßen abgelehnt wurde. Widmann gibt jedoch nicht auf und holt weitere Politiker mit ins Boot, um den Stein noch einmal ins Rollen zu bringen.

Neben Rainer Widmann, der für den Bezirk Sedansberg-Rott für den Rat der Stadt kandidiert, setzt sich auch Marc Schulz, Bürgermeister und Kandidat der Grünen für Clausen-Hatzfeld, für den Bau der Loh-Hatzfeld-Trasse ein.

Schrotthändler könnte
zum Problem werden

Die voraussichtlichen Kosten liegen zwischen 3 und 3,5 Millionen Euro. Ein Knackpunkt könnte laut Widmann „ein Areal zwischen Nordbahntrasse/Bahnhof Loh und dem Ziegelsteinviadukt an der Schönebecker Straße sein“. Dort müsse „ein vier Meter breiter Streifen zur Anlegung des Radweges von einem angesiedelten Schrotthändler angekauft werden“, erklärt Rainer Widmann.

„Im Notfall würde man die Trasse eben ein wenig umleiten und könnte den heute schon bestehenden Radweg Konsumstraße und Paracelsiusstraße nutzen“, zeigt Widmann eine Alternative. „Dadurch könnten wir dann auch gleich das Helios-Krankenhaus an die Trasse mit anschließen und machen die Trasse damit für noch mehr Menschen attraktiv.“

Bei anderen Abschnitten der Trasse wurde schon in den Bebauungsplänen darauf geachtet, Teilstücke, die für die Trasse benötig werden, freizuhalten. So besteht bei dem an der Carnaper Straße befindlichen Supermarkt ein drei Meter breiter Streifen, der nicht bebaut wurde und den Anschluss an die Trasse ermöglicht. Auch soll die Trasse eine Verbindung zum Nordpark erhalten. Marc Schultz sieht die neue Trasse als „weiteres Teilstück, um die Stadt von der Nordbahntrasse netzförmig für den Fahrradverkehr zu erschließen“.

Laut Rainer Widmann könnte die Loh-Hatzfeld-Trasse bis zu 28 000 Menschen erreichen, die von ihr profitieren. Doch müssten vorher noch einige Hürden genommen werden.

Zunächst muss jedoch ein Konzept für eine Förderung erarbeitet werden. Damit beschäftigen sich aktuell die WSW. Wenn der Antrag beschieden wird, erfolgt die Genehmigung. Dann kann die bestehende Trasse freigeschnitten werden. Dabei muss jedoch auf die Brutzeiten der Vögel geachtet werden, so dass dies vermutlich erst im Herbst 2021 begonnen werden kann. Parallel dazu erfolgt die Ausschreibung. Als Bauzeit rechne Rainer Widmann „aktuell mit zwei Jahren“.