Digitalisierung Bauakten der Stadt Wuppertal schneller archiviert als gedacht

Wuppertal · Die Stadt rechnet nun mit einer Fertigstellung im Februar 2027.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Das Wuppertaler Bauamt hat in den vergangenen Jahren viel Schelte bekommen, lange Warte- und Bearbeitungszeiten sorgten bei Bürgern und Unternehmen für Unmut. Nun gibt es gute Nachrichten: Die Digitalisierung des Bauaktenarchivs wird wesentlich früher abgeschlossen sein, als ursprünglich gedacht. Bereits im Februar 2027 könnten alle Bestände digitalisiert und damit schneller einsehbar sein als bisher. Dann hätte der gesamte Vorgang etwa nur halb so viel Zeit benötigt wie ursprünglich geplant. Das neue Datum hat kürzlich Bauamtsleiter Jochen Braun im Wirtschaftsausschuss mitgeteilt.

„Die Stadt hat dank des Rates dann einen echten Kraftakt bewältigt“, sagt Braun. Der Rat habe das Problem damals erkannt und die nötigen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Mit den Mitteln werden unter anderem ein Scan-Dienstleister bezahlt und einige studentische Hilfskräfte, die die Akten vor dem Scannen sichten und mit einem OR-Code versehen, damit die Unterlagen sicher immer wieder auffindbar sind. Wenn die Mittel weiter fließen, sind alle Akten Anfang 2027 digitalisiert.

Rund 55 Prozent der Akten
sind mittlerweile digitalisiert

Jetzt gebe es eine deutliche Verbesserung bei den Wartezeiten berichtet Braun. Denn rund 55 Prozent der Akten wurden bereits digitalisiert. Das bedeutet, wenn ein Antrag auf Akteneinsicht gestellt wird – das geht übrigens digital – und diese Adresse bereits digitalisiert wurde, ist es nun nur noch eine Sache von Stunden oder wenigen Tagen, bis der Antragssteller die Akte hat. Der Antragssteller muss sich zunächst nur authentifizieren. Das geht zum Beispiel über Elster. „Dadurch dass bereits so viele Akten digitalisiert wurden, ist auch die Wartezeit bei den noch analogen Akten deutlich geringer geworden“, so Braun. Aus zuvor acht bis zwölf Monate seien nun zwei bis vier Monate Wartezeit bis zur Akteneinsicht geworden.

Zudem gibt es im Bauamt nun einen Mitarbeiter, der die Digitalisierung organisiert. Das hat für weitere Beschleunigung gesorgt. Und einen Statiker hat das Bauamt nun auch, so können die restlichen Mitarbeiter weiter entlastet werden. Alle Ingenieure im Amt sind für einen bestimmten Bezirk zuständig und damit in der Regel auch ausgelastet. Passieren dann unvorhersehbare Dinge, wie zum Beispiel das plötzlich einsturzgefährdete Haus am Steinweg, bündelt das wesentliche Kapazitäten. Solche Situationen kommen wohl immer wieder vor, aber natürlich nicht in diesem Ausmaß. Nun übernimmt dann der Statiker, sodass die anderen Bereiche weiterlaufen können. „Das ist ebenfalls eine große Entlastung für uns, auch weil er natürlich noch weitere Themen übernimmt“, so Braun.