Bauhaus auf Lichtscheid: Gegenwind aus Remscheid

Remscheider Baudezernent sieht Nachteile für den Einzelhandel der bergischen Nachbarstadt.

Lichtscheid. Ein zweiter großer Baumarkt auf Lichtscheid würde der Stadt Remscheid und ihrem Einzelhandel schaden. Diese Auffassung vertritt Remscheids Baudezernent Christian Henkelmann in einer Stellungnahme, die von der Politik noch zu beschließen ist.

Wie die WZ berichtete, will Wuppertal für ein fünf Hektar großes Gebiet zwischen dem Böhler Weg und der Kreuzung Lichtscheid (L417 / L418) die planerischen Voraussetzungen für einen weiteren Baumarkt in Nachbarschaft des bestehenden Hornbach schaffen. Konkrete Baupläne gibt’s noch nicht.

Dazu soll die Fläche, die im Gebietsentwicklungsplan des Regierungsbezirks Düsseldorf bisher als Gewerbe- oder Industriegebiet ausgewiesen ist, künftig als „allgemeiner Siedlungsbereich“ gelten. Dies würde Einzelhandel und damit einen angedachten Bau- und Gartenmarkt der Kette Bauhaus“ ermöglichen. Der würde nach Informationen der WZ eine Verkaufsfläche von rund 20000 Quadratmetern haben, was der potenzielle Betreiber bisher nicht bestätigt hat.

Diese Pläne für das nur drei Kilometer von Remscheid entfernte Areal sind aus Sicht der Remscheider Bauverwaltung „nicht konsensfähig“. Dies begründet der Remscheider Dezernent Henkelmann unter anderem damit, dass laut Regionalem Einzelhandelskonzept schon zehn Prozent der Kunden des bereits bestehenden „Hornbach“ aus Remscheid kommen.

Mit einem zusätzlichen „Bauhaus“ bestünde die Gefahr, dass eine neue „Bau- und Gartenmarkt-Großstruktur“ entsteht. Die wiederum würde laut Henkelmann die Remscheider Einzelhandelsstruktur schädigen.

Zu berücksichtigen sei auch, dass Kunden sich oft vorab darüber informieren, wo sie etwas kaufen können — vor allem, wenn eine Anfahrt mit dem Auto nötig sei. Die Konkurrenz zweier benachbarter großer Baumärkte würde nach seiner Auffassung keine Belebung bringen, sondern ein vergleichbares Vorhaben „an einem besser integrierten Standort“ verhindern.

Das Remscheider Dezernat verweist zudem darauf, dass das betreffende Gelände im Regionalen Einzelhandelskonzept als „Potenzialstandort Möbel/Einrichtung“ mit einer Verkaufsfläche von 20000 Quadratmetern vermerkt ist. Gegen eine solche Nutzung hätte Remscheids Bauverwaltung keine Bedenken.

Diese Pläne scheinen in Wuppertal aber nicht mehr verfolgt zu werden. Stattdessen wird die Ansiedlung eines „Ikea-Homeparks“ in Oberbarmen geplant.

Pikant ist die Remscheider Stellungnahme vor dem Hintergrund, dass Wuppertal gegen den Bau eines Outlet-Centers in Remscheid bisher keine Einwände hatte.