„Beim Krimital-Dinner müssen die Gäste richtig kämpfen“

Mörder und Verdächtige an einem Tisch: Der Villa Media-Chef Jörg Heynkes hat sich eine Geschichte fürs Krimital-Dinner ausgedacht.

Wuppertal. Ob der Mörder wohl der freundliche ältere Herr drei Plätze weiter ist? Oder die hübsche junge Dame? Beim neuen Krimitaldinner in der Villa Media werden die Gäste selbst zu Ermittlern. Denn jeder bekommt zu Beginn eine Rolle zugewiesen, samt Geheiminformationen. An jedem Tisch gibt es so einen Mörder und neun Verdächtige.

„Die Gäste müssen richtig kämpfen“, sagt Villa Media-Chef Jörg Heynkes mit einem Schmunzeln. Er hat sich die Geschichte gemeinsam mit Michael Baute ausgedacht. Schon länger bietet die Villa Media verschiedene unterhaltsame Dinner an. Bisher waren die Krimis jedoch alle von auswärtigen Anbietern eingekauft. „Dann kam die Idee auf, ein interaktives Dinner von hier zu schreiben - die Stadt bietet so viele tolle Geschichten und Plätze“, sagt Heynkes.

Die Geschichte wimmelt nur so von Anspielungen. So findet der Geschäftsstellenleiter des Barmer Akzenta Getränkemarktes eine Leiche am Ufer der Wupper, genau an der Stelle, an der damals Tuffi aus der Schwebebahn gesprungen ist. Die Vohwinkeler Frittenbude von Herrmann Koch taucht ebenso auf wie eine Urenkelin Friedrich Engels oder ein undurchsichtiger chinesischer Geschäftsmann, der die Schwebebahn abbauen und nach China transportieren will.

Michael Baute spielt den Kommissar und Sabine Henke, bekannt aus dem Tic-Theater, die Polizeipräsidentin. „Birgitta Radermacher wird sich wiedererkennen - aber natürlich überzeichnet und karikiert“, sagt Heynkes. „Auch einige andere Wuppertaler Persönlichkeiten werden sich in dem Stück wiederfinden.“ Immer wieder tauchen im Verlauf des Vier-Gänge-Menüs neue Informationen auf, neue Motive oder bisher unbekannte Beziehungen zwischen den handelnden Personen.

Kleine Ton-Einspielungen aus den Verhören der Verdächtigen werfen witzige Schlaglichter und geben neue Informationen. „Das ist ein richtig unterhaltsamer Abend, weil er fordert“, sagt Jörg Heynkes.

Auch das Menü enthält mit „Erpelskoken“ oder „Erpelszoppe mid Flönz“ Bergisches. Auf Wunsch werden vegetarische Gerichte serviert. Und beim Dessert kristallisiert sich allmählich heraus, wer nun tatsächlich den einflussreichen Unternehmer umgebracht hat.