Bergischer Weg: Auf dem Weg in die „Wander-Bundesliga“

Der Bergische Weg vom Essener Baldeneysee bis zum Drachenfels hat in kurzer Zeit sehr viele Freunde gefunden.

Foto: Ilka Jaroch

Wuppertal. Die geplante Wanderung von Müngsten bis zur Gaststätte Rüdenstein fiel jüngst ins Wasser — bei Glüder war der Weg vollkommen aufgeweicht. Trotzdem gab es bei der Pressekonferenz in Haus Müngsten nur zufriedene Gesichter: Der Bergische Weg, der auf 258 Kilometern vom Ruhrgebiet bis zum Siebengebirge reicht, wird zur Erfolgsgeschichte. Rund 50 Kilometer der Strecke führen von Vohwinkel bis in die Nähe von Leichlingen. Im Januar wurde der Weg vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet.

Foto: C. Beier

„Wir wollten in die deutsche Wanderbundesliga aufsteigen. Das ist uns gelungen“, sagte David Bosbach von der gemeinnützigen GmbH „Das Bergische“ in Lindlar. Projektpartner fürs Städtedreieck ist die Bergische Entwicklungsagentur.

Foto: Ilka Jaroch

Der Weg werde sehr gut angenommen; im April sei eine Gruppe beispielsweise 16 Tage unterwegs gewesen. Wanderer aus Niedersachsen, Sachsen und Bayern hätten den Bergischen Weg schon unter die Schuhsohlen genommen. Bosbach: „Was wir hier tun, das ist in erster Linie Wirtschaftsförderung.“

Mehr als 100 gastronomische Betriebe und Hotels am Rand der Strecke sind auf die Wanderer eingerichtet, sorgen unter anderem auch für den Gepäcktransport. Ein Angebot für 299 Euro pro Person schließt etwa Übernachtungen im Gräfrather Hof, im Hotel Niggemann in Burg und im Hotel Wißkirchen in Altenberg ein. Geworben wird unter anderem auf Messen im In- und Ausland.

„Es ist das erste Mal, dass das Bergische Land so geschlossen zusammengearbeitet hat“, betont Wegemanager Wastl Roth-Seefrid. „Das Bergische war ein weißer Fleck bei den zertifizierten Wanderwegen. Jetzt können wir mit Service und Qualität punkten und werden mittlerweile bundesweit wahrgenommen.“ Roth-Seefrids Dank gilt auch den vielen privaten Weg-Eigentümern und den Landwirten, die Streckenteile pflegen. Der Wanderweg bleibe bisher von Vandalismus verschont.

Auch Volker Schroeder von der Unteren Landschaftsbehörde in Wuppertal ist voll des Lobes. „Der Bergische Wanderweg ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir auch in Zeiten der Nothaushalte derartige Projekte realisieren können.“ Er ergänzt allerdings: „Die Verhandlungen mit den Kämmereien waren manchmal zäh.“