Weltuntergangsvortrag Zwei Schwaben sehen Rabenschwarz

Wuppertal · In der Villa Media schildern Marc Friedrich und Matthias Weik, warum Europa untergeht. Und trotzdem gibt es etwas zu lachen.

Europa ist am Donnerstag, 31. Januar, Thema bei einer Veranstaltung in der Villa Media.

Foto: dpa/Kirsty Wigglesworth

Die Geschichte von Marc Friedrich und Matthias Weik ist umgekehrt proportional zur Entwicklung der Welt. Während die globale Fahrt in den Wahnsinn seit fünf, sechs Jahren an Tempo zuzunehmen scheint, hört der Stern der beiden Schwaben seither nicht auf, am Firmament aufzugehen. Und beides hat miteinander zu tun. Denn die beiden Anfang Vierziger beschreiben die Todesfahrt des Globus mündlich wie schriftlich. Die vier Bestseller des Duos beinhalten allesamt den Rat, sich besser keine Langspielplatte zu kaufen, weil die Zeit nicht mehr reicht, sie bis zum Ende zu hören. „Aber wir machen das mit Witz und Humor“, beeilt Marc Friedrich zu betonen. Nein, sie seien keine Weltuntergangspropheten. „Wir zeigen immer auch Lösungen auf, um das Schlimmste zu verhindern.“

Wie das geht, welche Ratschläge das sind, erfahren Besucher der Villa Media am Donnerstag, 31. Januar, ab 19 Uhr. Ganz kostenlos sind die Neuigkeiten freilich nicht. Die Eintrittskarten kosten 15 Euro an der Abendkasse und zwölf Euro im Vorverkauf. Die beiden Schwaben reden nicht nur über Wirtschaft, sie sind auch Teil derselben. Und das zunehmend erfolgreich. Ihre Bücher gehen bis zu 150 000 Mal über die Ladentheken. Funk und Fernsehen stehen Schlange, Magazine, die auf sich halten, schmücken sich mit Beiträgen über die noch jungen Männer aus Lorch bei Stuttgart.

Die Show besteht nicht nur aus den Erkenntnissen der beiden

Die beiden haben aber auch etwas zu sagen. In Wuppertal beispielsweise werden sie spielerisch leicht und voller Bonmots die Fragen danach beantworten, wohin es mit Europa geht und ob die EU zerbricht. Friedrich kann es sich leisten, die Antworten weitgehend vorab zu geben. Schließlich besteht die Show nicht nur aus den Erkenntnissen der beiden Jugendfreunde, sondern zu einem erheblichen Teil daraus, wie die Erkenntnis vorgetragen wird. Deshalb verrät Friedrich den WZ-Lesern schon Tage vor der Show, dass der Alte Kontinent schwer auf dem absteigenden Ast ist. Die Zinspolitik der EZB, die Nationalisten, die Eurobürokratie, die Stärke von China, das Benehmen von Trump – all das ist nicht gut für die Wiege der Hochkultur. „Der Brexit ist der Anfang vom Ende. Für Europa sehe ich Rabenschwarz“, erklärt Friedrich.

Aber es gibt Auswege. Es ist immer noch Zeit umzukehren. Dafür sind laut Friedrich drei Faktoren notwendig. 1. Der Euro muss weg; 2. Den südlichen Ländern der EU müssen alle Schulden erlassen werden; 3. Es braucht mehr direkte Demokratie in Europa, mehr Transparenz, damit die Menschen Entscheidungen nachvollziehen.