Besucher kommen Pinguinen ganz nah

Bei einem Aktionstag im Wuppertaler Zoo standen die Vögel im Vordergrund. Es gab einige Informationen und noch mehr Fisch.

Foto: Andreas Fischer

Zoo. Die Besucher tummeln sich vor der Glasscheibe, die meisten von ihnen eine Schale mit ein paar kleinen Fischen in der Hand. Alle warten darauf, dass Tierpfleger Patrick Jäger das Kommando gibt. „Auf die Plätze, fertig, los!“, ruft er, und die Gäste werfen die Fische in das Becken der Brillenpinguine. Die stürzen sich sofort auf die leckeren Sprotten. Doch sie sind nicht die Einzigen: Einige Graureiher haben es ebenfalls auf den frischen Fisch abgesehen und fliegen dicht über dem Becken, um einen Glücksfang zu ergattern.

Der Pinguintag im Wuppertaler Zoo hat zahlreiche Gäste angelockt. Lynn (12) und Nils (10) sind mit Vater Thorsten Ascheuer gekommen - nur wegen der Aktion. „Wenn man den Fisch direkt an der Scheibe runtergehangen hat, konnte man sehr gut sehen, wie die Pinguine darauf zuschwimmen und ihn fressen“, erzählt Lynn. „Ich finde es total niedlich, wenn die Pinguine so neugierig an der Scheibe hin und herschwimmen“, sagt Nils.

Lenn (7) brauchte etwas Unterstützung von Mutter Carina Kleinekorte, die ihn auf die Schultern nahm, damit er das Futter in das Becken werfen kann. „Ich finde die Aktion sehr schön, wann hat man mal die Gelegenheit, selbst Pinguine zu füttern?“, so Carina Kleinekorte. Dabei sei es für Lenn auch besonders interessant gewesen, mal echten Fisch in der Hand zu haben. „Da hat er mich erstmal gefragt, ob der wirklich tot ist“, sagt Kleinekorte und lacht. Neben der Brillenpinguin-Fütterung gab es am Sonntag noch zahlreiche weitere Aktionen für die Zoobesucher. Zum Beispiel erzählte Pinguinpfleger Ralf Stellberger-Narres bei einer kommentierten Fütterung der Esels- und Königspinguine etwas über ihre Haltung und die Brut. „Der Glastunnel, den wir für die Tiere haben, ist in Europa einmalig“, erklärte er. Zudem gebe es eine Eismaschine, die eine kleine Eisfläche im Gehege aufrecht erhält. „Das ist besser für die Füße der Pinguine.“

Im August sei gerade erst Jungtier Empoleon geschlüpft - das hebt sich durch das braune Gefieder deutlich von den anderen Königspinguinen ab, die das typische schwarz-weiße Federkleid tragen.

Bei einer Führung „hinter den Kulissen“ der Brillenpinguine zeigte Patrick Jäger den Besuchern den Technik-Raum und erzählte etwas über ihr Leben in freier Natur. „Das hier ist ein Ausschnitt aus dem Verbreitungsgebiet der Brillenpinguine in Südafrika“, erklärte er und zeigte auf ein Stück im Gehege, das mit Sand und Pflanzen ausgestattet ist. Das sei vom Zoo-Verein gespendet worden, der nach wie vor eine große Unterstützung für den Zoo ist.

Außerdem erklärte Jäger den Besuchern, warum ein Elektrozaun um das Gehege gespannt ist: „Wir hatten das Problem, dass immer wieder Füchse hier herkamen und auch mal Pinguine gerissen haben.“Ein Höhepunkt für die Besucher war sicherlich der Moment, als Jäger das Pinguin Gehege öffnete und ihnen so auch ein Jungtier zeigte. Direkt begrüßten die Tiere die Gäste mit ihrem typischen Gerschrei. „Pinguine erkennen sich anhand der Rufe“, so Jäger.

Nicht nur kleine Besucher konnten sich beim Pinguintag begeistern. Manuela Bach und Björn Benninghoven sind richtige Zoo-Fans: Sie haben Jahreskarten und sogar im Elefantenhaus geheiratet. „Wir kommen fast immer zu solchen Aktionstagen, um ein paar Hintergrundinformationen zu bekommen“, sagt Manuela Bach. Besonders interessant fanden die beiden, wie die Technik und die Reinigung des Brillenpinguin-Beckens funktioniert. Björn Benninghoven hatte scheinbar ein besonderes Gespür für die Tiere: Eines schwamm sogar auf ihn zu und ließ sich sogar von ihm streicheln.