Besucheransturm: Jeder Sonnentag hilft den Freibädern
Nach einer enttäuschenden Saison 2012 hoffen besonders die privaten Freibäder auf anhaltend gutes Wetter.
Wuppertal. Wo Abkühlung finden bei Temperaturen jenseits der 30 Grad? Für viele Wuppertaler gibt es darauf offensichtlich nur eine Antwort: Ab ins Freibad! Am Wochenende und am ersten Ferientag platzten die Freibäder aus allen Nähten. Alle Freibäder melden in den vergangenen Tagen Besucherrekorde für dieses Jahr.
Besonders freute der Besucherandrang die Betreiber des Freibades Vohwinkel. Dort ist die finanzielle Situation besonders angespannt: „Wir haben zurzeit mehr als 750 Besucher am Tag — aber selbst mit so vielen Gästen können wir gerade einmal die Schulden bei der Stadt abbezahlen“, erklärt Bademeister Stephan Streng. Selbst bei Traumwetter und hohen Besucherzahlen sei man auf Sponsoren abgewiesen, um den Schwimmbetrieb aufrecht erhalten zu können.
Jetzt hofft Streng auf anhaltend gutes Wetter und somit weitere Entlastung der Freibad-Finanzen: „Aber Mittwoch soll es ja schon wieder schlechter werden, habe ich gehört.“
Ähnlich brisant ist die finanzielle Lage im Freibad Eckbusch. Bereits im dritten Jahr ist dort die Betreibergesellschaft in Eigenregie für das Bad verantwortlich — Zuschüsse von der Stadt gibt es nicht. „Deshalb sind wir über das aktuelle Wetter und die Einnahmen natürlich sehr glücklich“, sagt Frank Mühlhoff, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft. Am Wochenende und am heutigen Montag waren täglich zwischen 1500 und 2000 Besucher im Freibad Eckbusch, schätzt er.
Die finanzielle Lücke schließt das aber noch lange nicht: „Kein Bad in Deutschland trägt sich ohne Zuschüsse. Auch bei uns wäre der Erhalt des Bades ohne Förderverein nur in absoluten Rekordjahren möglich“, sagt Mühlhoff. „Aber durch die letzten zehn Tage stehen wir deutliche besser da als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr.“
Das Freibad Mählersbeck zählte am Samstag 500 Besucher und sogar 2500 Gäste am Sonntag. Dieser Spitzenwert ist bis dahin der höchste in dieser Saison, die bis dahin wenig vielversprechend war. Am Montag besuchten circa 1600 Menschen das Freibad, mit ähnlichen Zahlen rechnet die Stadt auch heute. Doch von Überfüllung ist noch lange nicht die Rede. Die Liegewiesen bieten noch genügend Platz für die Badegäste, die den Hochsommer genießen wollen.