Bierdeckel ermutigen zum Eingreifen

Kampagne macht auf Grenzverletzungen gegen Frauen aufmerksam.

Foto: Andreas Fischer

Hinhören - ansprechen - nachfragen - dazu ermutigen Bierdeckel, Plakate und Sticker, die seit vergangenen Samstag, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, in Wuppertaler Kneipen zu finden sind. Sie gehören zu einer Kampagne des Frauennetzes, des Runden Tisches gegen Häusliche Gewalt und des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga.

Die Kampagne soll verdeutlichen, dass sexuelle Übergriffe nicht erst bei Vergewaltigungen beginnen. „Auch grenzverletzendes Verhalten ist Gewalt gegen Frauen“, sagt Cathrin Kriewen von der Frauenberatungsstelle. Auf den Bierdeckeln sind kleine Comic-Szenen zu sehen: Ein Mann bedrängt eine Frau, obwohl sie den Kopf wegdreht, ein Beobachter nimmt das wahr. Oder eine Frau stürmt wütend davon, an der Bar hält jemand einen Mann zurück. Die Frauenberatung schult in den beteiligten Kneipen und Clubs zudem das Personal. „Wir möchten in Wuppertal eine Feierkultur schaffen, in der kein Mensch sexualisierte Gewalt erleben muss“, so Roswitha Bocklage, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt.

Für Aufmerksamkeit sollen auch Plakate sorgen, auf denen die Rufnummer des bundesweiten Hilfetelefons für Frauen zu finden ist, die Gewalt erlebt haben. Hier finden Betroffene aller Nationalitäten an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr Unterstützung: Tel. 08000 116 016.

www.hilfetelefon.de