Biergarten an der Adlerbrücke: Die Stadt rückt näher an den Fluss
Die Rückkehr der Wupper ins Leben der Stadt gewinnt an Tempo. Das größte Projekt ist der Biergarten an der Adlerbrücke.
Wuppertal. Vor wenigen Monaten hat Dajana Meier das Projekt Neue Ufer ins Leben gerufen. Die Macherin der LED-Beleuchtung an der Nordbahntrasse will mit einigen Mitstreitern nun erreichen, dass die Stadt sich ihrem Fluss wieder zuwendet. Erste Erfolge sind da. Aber noch ist es ein weiter Weg, dem Fluss in seiner Stadt wieder die ihm gebührende Bedeutung zu geben.
Frau Meier, wie läuft’s mit Neue Ufer?
Meier: Es nimmt richtig Fahrt auf. Wir merken das am Gegenwind,
Gegenwind?
Meier: Na, ja. Als wir zuletzt die Provielinsel bepflanzt haben, hat sich das Umweltamt schon dafür interessiert. Dabei war alles ordentlich abgesprochen. Viel lärm um nix.
Und jetzt?
Meier: Jetzt ist das Umweltamt mit von der Partie, auch der Wupperverband findet gut, was wir tun. Und die Stadtmarketing-Gesellschaft auch.
Und hilft das?
Meier: Ja, sehr sogar. Das Marketing will die Bepflanzung der nächsten beiden Inseln übernehmen. Aller Anfang ist schwer, aber jetzt nimmt man uns ernst. Es läuft.
Was planen sie für die nächste Zukunft?
Meier: Wir planen mit der Quartiers-Entwicklungsgesellschaft eine Informationsveranstaltung für Immobilieneigentümer an der Wupper.
Zu welchem Zweck?
Meier: Wir möchten erreichen, dass auch die Eigentümer ihre Grundstücke zur Wupper hin öffnen.
Ist es schwer, Flussanrainer davon zu überzeugen?
Meier: Das Thema selbst ist einfach. Alle sehen die Notwendigkeit, der Wupper ein gepflegteres Umfeld zu geben. Aber wie schafft man es, sich nicht die Nase einzurennen wie andere, die auch guten Willens waren. Und wie schaffen Sie das? Meier: Patchworktaktik, so wie in unserem Logo dargestellt. Wir versuchen zu machen, was wir machen können, wann immer sich eine Gelegenheit bietet.Und das ist häufiger, als man denkt.
Also keine Wolkenkuckucksheime?
Meier: Unser größtes Projekt ist derzeit ein Biergarten an der Adlerbrücke. Wäre doch toll, wenn die Chinesen aus dem Engels-Zentrum kämen und unter der Schwebebahn ihr Bier trinken könnten. Aber das ist alles nicht so einfach. Allein die vorgeschriebene Aufschwimmtreppe kostet schon 10 000 Euro.
Das klingt aber lösbar.
Meier: Wir sind auch zuversichtlich. Es gibt so gar schon eine interessierte Brauerei für den Biergarten. Aber wie gesagt, einfach ist das nicht.
Wie geht es mit Neue Ufer weiter?
Meier: Unser nächstes großes Projekt wird der Abschnitt vom Landgericht bis zur Kluse. Dafür erarbeiten wir demnächst eine Projektskizze.
Wer ist eigentlich wir?
Meier: Wir sind etwa zweihundert Leute, die etwas für Wuppertal und die Wupper tun wollen. Um die zwanzig davon sind gerade dabei, einen Verein zu gründen, weil man sonst beispielsweise nicht an den Sitzungstisch des Landschaftsbeirates kommt. Das müssen wir aber, um unsere Ideen voranbringen zu können.