Block-Heizkraftwerke: Auf dem Weg zur Modellregion
Die erste Hürde auf dem Weg zum Geldtopf ist genommen. Projektquartiere sind Cronenberg, Eckbusch und die Nordstadt.
Wuppertal. Das gleichzeitige Herstellen von Strom und Wärme in sogenannten Block-Heizkraftwerken gilt als besonders effizient. Für den kommunalen Klimaschutz sind die Block-Heizkraftwerke daher eine Schlüsseltechnologie, um Wohn- und Gewerbegebiete mit Strom und Wärme zu versorgen. Nun erhält diese Kraft-Wärme-Kopplung-Technologie im Bergischen womöglich einen Aufschwung.
Zumindest haben Wuppertal, Remscheid und Solingen gemeinsam beim Landeswettbewerb „KWK-Modellkommune 2012 - 2017“ die erste Hürde genommen — und erhalten bis zu 300.000 Euro, um aus der bisherigen Grob- eine Feinplanung werden zu lassen. Am Ende geht es um die Versorgung von Projektgebieten. In Wuppertal sind das die Quartiere Cronenberg (Gewerbegebiet und historischer Ortskern), Eckbusch (Hochhaussiedlung) und Nordstadt (Gründerzeitbauten und Denkmalschutz).
Wie Carsten Zimmermann von der Bergischen Entwicklungsagentur berichtet, sind das absichtlich völlig unterschiedliche Gebiete, für die es dementsprechend auch unterschiedliche Lösungen braucht. So entsteht quasi ein Methodenkoffer für die verschiedenen Anforderungen.
Sollte das Bergische Konzept auch die nächste Hürde nehmen, Modellregion werden und unter die letzten drei oder vier Gewinner-Konzepte kommen, so gäbe es Zugriff auf direkte Fördergelder im Gesamtvolumen von etwa 20 Millionen Euro, die sich auf die Gewinner-Projekte verteilen. Entschieden wird darüber Anfang des kommenden Jahres.
Ein Ziel des Wettbewerbs ist es, die Akzeptanz für die Block-Heizkraftwerke zu erhöhen. Denn laut Bundesvorgabe soll der Anteil dieser Übergangstechnologie zu den erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 bei 25 Prozent liegen. Davon ist die Republik aber weit entfernt.
Gleichwohl sind Block-Heizkraftwerke bereits an mehr als 70 Standorten im Stadtgebiet im Einsatz. Auch der Zoo plant im Zuge der Umstellung auf das Profil eines grünen Zoos, eine Biogasanlage mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk zu bauen. Das Hochschulsozialwerk, das sich ohnehin als Vorreiter bei der Energiewende sieht, hatte zudem bundesweit als erstes Studentenwohnheime mit Blockheizkraftwerk errichtet.
Weitere Kraft-Wärme-Kopplungen sind zum Beispiel bei Bayer, am Bergischen Plateau, an der Hilgershöhe sowie beim Wupperverband im Einsatz.