Kleingärten Böhlerfeld-Gärtner feierten Geburtstag
Lichtscheid. · Die Anlage entstand vor 70 Jahren. Heute gehören verschiedenste Nationen zum Verein.
1949, also vor 70 Jahren, als die Bundesrepublik Deutschland gegründet wurde, entstand auch der Kleingärtnerverein Böhlerfeld. Und dieses Jubiläum wurde am vergangenen Samstag vor dem schmucken Vereinshaus der liebenswerten Laubenpieper gebührend gefeiert.
Diente vor sieben Jahrzehnten ein Kleingarten in schweren Zeiten vor allem der Selbstversorgung mit Obst und Gemüse, so ist aus den Schrebergärten längst eine Stätte der Ruhe, ein Naherholungsgebiet und ein Domizil geworden, in das sich der vom Alltag gestresste Mensch zurückziehen kann. Wobei so ein Garten natürlich auch Arbeit verursacht, allerdings welche an der frischen Luft und mit Blick auf die Nachbarn, die gleichgesinnt sind und eine Gemeinschaft bilden, in der sich die Hobbygärtnerinnen und -gärtner wohlfühlen können.
Dinge, die alle auf den Kleingärtnerverein Böhlerfeld zutreffen, wie aus den Worten von Oberbürgermeister Andreas Mucke, des SPD-Bundestagsabgeordneten Helge Lindh und von Fritz Ormeier, dem Vorsitzenden des Stadtverbandes Wuppertal der Gartenfreunde, hervorging.
Dass es gerade im Böhlerfeld stetig vorangeht, ist das Verdienst des altersmäßig gemischten Vorstandes unter der Leitung der jungen, agilen Vorsitzenden Regina Küchler. Sie übt ihr Amt nicht nur mit Herzblut aus, sondern weiß auch, wo und wie Fördergelder beantragt werden müssen, damit die Anlage mit ihren 96 Gärten („Zwei sind derzeit noch zu vergeben“) weiterhin eine blühende Oase bleibt.
Die Anlage punktete einst
bei Wettbewerben
So, wie sie es einmal war, wie die farbige Jubiläumsschrift zeigt. In der Vergangenheit heimsten die Böhlerfelder nämlich beim Wettbewerb „Beste Kleingärtner-Daueranlage“ jeweils Spitzenplätze ein. „Daran wollen wir anknüpfen“, so Regina Küchler.
Sie weist ausdrücklich darauf hin, dass die unterschiedlichsten Nationen im Böhlerfeld vertreten sind und harmonisch miteinander leben. „Gerade der internationale Charakter ist uns sehr wichtig. Deshalb muss ein neuer Pächter auch in unsere Gemeinschaft passen“, so Küchler, die hinzufügt: „Wir führen aus diesem Grunde auch immer Vorgespräche.“
Stolz weist die Vorsitzende auf das Insektenhotel und die Blumenwiese mit der Kräuterspirale hin. Aber: Obwohl am Samstag die Sonne heiß vom Himmel lachte, gibt es einige dunkle Wolken am Himmel der Kleingärtner. So gab es Bestrebungen, dass Kleingärten herhalten sollen, um neue Grundstücke für Wohnbebauung zu schaffen. Eine Absicht, der sowohl Helge Lindh als auch Oberbürgermeister Andreas Mucke eine klare Absage erteilten.
Aber es gibt noch etwas, was die Böhlerfelder bekümmert: Der Spielplatz auf dem Gelände ist teilweise gesperrt, weil die Klettergeräte nicht über den erforderlichen Fallschutz verfügen. „Das kostet allerdings rund 30 000 Euro, und die hoffen wir, durch Spenden zusammenzubekommen.“
Was die fröhliche Feierschar aber am Samstag nicht daran hinderte, auf die Kleingartenanlage Böhlerfeld und ihre vielversprechende Zukunft anzustoßen.