Verkehr in Wuppertal Böse Falle für Autofahrer - Parken verboten in der Parkmarkierung

Wuppertal · An der Bankstraße dürfen auf einer Seite keine Autos mehr stehen – die Pflasterung irritiert aber.

Parkticket und trotzdem Knöllchen - möglich an der Bankstraße.

Foto: Daniel Neukirchen

Immer wieder biegen Autofahrer in die Bankstraße ein und wollen ihren Wagen innerhalb der Parkmarkierungen abstellen. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes schreibt Strafzettel und fängt die Neuankömmlinge ab: „Wissen Sie, dass hier jetzt Parkverbot ist?“ Sie erntet verblüffte Blicke. Anwohner Bastian Haitmann (24) sagt: „Hier werden Knöllchen ohne Ende geschrieben. Seit den 70er Jahren durfte man hier parken. Die meisten Leute sehen keine Änderung.“

Die Bezirksvertretung Elberfeld hatte sich an der Bankstraße für eine neue Parkregelung ausgesprochen und das Gehwegparken auf der westlichen Seite der Straße, die als Sackgasse von der Schloßbleiche aus zu befahren ist, verboten. Unmittelbar danach montierte die Stadt das Parkschild ab und ersetzte es durch das Schild mit dem absoluten Halteverbot. Das Problem: Auf dieser Seite des Gehwegs sind die Parkmarkierungen durch die Pflasterung dargestellt - und daran hat sich auch nichts geändert. Daher parken weiterhin Autos in den Parktaschen, wie die WZ mehrfach feststellte. Und: Viele Autofahrer legen ein bezahltes Parkticket in die Scheibe und erhalten trotzdem einen Strafzettel - denn das Ticket ist nur noch auf der anderen Straßenseite gültig.

Stadt sieht kein Problem:
Eine Beschilderung reicht

Die Stadt sieht kein Problem in den widersprüchlichen Signalen. Stadtsprecher Thomas Eiting sagt: „Eigentlich müsste jeder Verkehrsteilnehmer erkennen, dass man im Bereich eines absoluten Halteverbotes nicht parken darf.“ Die Stadt wolle allerdings prüfen, ob man nicht noch deutlicher machen könnte, „dass dort keine Parkbuchten mehr sind“. Dass diese noch markiert sind, sei rein formal kein Problem. Eiting sagt: „Rechtlich reichen die Halteverbotsschilder aus.“ Am Mittwoch gab es nach mehr als zwei Wochen der neuen Regelung noch keine Neumarkierung.

Elberfelds stellvertretender Bezirksbürgermeister Ulrich Güldenagel ist nicht glücklich mit der Situation. Und das, obwohl die Elberfelder entgegen der Empfehlung der Stadtverwaltung für ein Verbot des Gehwegparkens an dieser Stelle gestimmt haben.  Güldenagel sagt: „Das war nicht im Sinne des Erfinders.“ Der CDU-Politiker habe volles Verständnis dafür, dass Autofahrer von der alten Parkregelung ausgehen, weil die Parktaschen noch markiert sind. „Wer guckt denn jedes Mal neu auf die Schilder?“, fragt er. Er sieht klaren Nachbesserungsbedarf seitens der Stadt. Seiner Meinung nach müssten die Taschen durchgestrichen werden. Mindestens aber hätte die Stadt für eine Übergangszeit lediglich Informations-Flyer statt Knöllchen verteilen sollen, um auf die neue Parkregelung aufmerksam zu machen. Das sieht auch Anwohner Haitmann so.

Er ärgert sich zusätzlich, weil durch die neue Regelung acht Anwohnerparkplätze weggefallen seien. „Ich habe mir einen Anwohnerparkausweis gekauft und jetzt ist hier nie etwas frei“, sagt er. Den Bürgerantrag, das Gehwegparken abzuschaffen, hatte Norbert Bernhardt eingebracht. Er argumentierte, dass die nötige Gehwegbreite für Fußgänger an der Bankstraße deutlich unterschritten werde. Die Stadt hielt dagegen, dass lediglich eine „minimale Abweichung“ von einer ausreichenden Gehwegbreite (1,50 Meter) vorliegen würde. Die BV folgte dem Bürger. Da schüttelt Anwohner Haitmann den Kopf: „Dieser Antragsteller wohnt nicht einmal hier bei uns.“