Bornscheuerhaus: Ein Treffpunkt für Senioren in Langerfeld
Mittagstisch, Kultur und Pflegeleistungen - das Bornscheuerhaus hilft Senioren, weiter selbstbestimmt zu leben.
Langerfeld. Die meisten älteren Menschen wollen so lange wie möglich in der eigenen Wohnung leben. Doch häufig sind die Rahmenbedingungen nicht optimal. Mit einem neuen Angebot rund um den Seniorentreff Bornscheuerhaus soll das geändert werden. Am Freitag wurden die neuen Ansätze der Seniorenarbeit in Langerfeld vorgestellt.
Das Bornscheuerhaus, eine Art Service-Stützpunkt für Senioren, mit angegliedertem Seniorentreff wird von der Diakonie getragen. Von dort aus werden Hilfen und Dienstleistungen koordiniert, damit Senioren bis ins hohe Alter in ihrer Wohnung bleiben können. So werden die alten Menschen einerseits aufsuchend versorgt — beispielsweise mit Hauswirtschaft- und Pflegeleistungen in den eigenen vier Wänden — andererseits gibt es Hol- und Bringdienste, viele Freizeitaktivitäten und Betreuungsangebote im Seniorentreff.
So werden im Bornscheuerhaus ein Mittagstisch, ein Demenzcafé, therapeutische und kulturelle Programmpunkte angeboten. „Das gemeinsame Essen ist wichtig. Viele schaffen es nicht mehr, sich selbst ein Essen zuzubereiten“, sagt Joelle Striemer von der Diakonie.
Das Gesamtkonzept wurde in Kooperation mit der Evangelischen Altenhilfe Wichlinghausen, der Barmer Wohnungsbau AG und dem Wuppertaler Bau- und Sparverein entwickelt. Die Wohnungsunternehmen hatten das Haus errichtet, in dem es seit 2009 16 seniorengerechte Wohnungen für Paare und zwei Gemeinschaftswohnungen gibt.
„Viele Menschen sind einsam. Wir wollen sie hierher holen“, sagte Sabine Kersebaum von der Diakonie. Gleichzeitig würden die weniger mobilen Senioren zu Hause versorgt. Die ambulante Versorgung kann über Einzelfallhilfen abgerechnet werden. Gleichzeitig sollen Ehrenamtliche, zum Beispiel für Besuchsdienste, eingebunden werden. „Zu uns ins Bornscheuerhaus können alle kommen. Wir hoffen, dass das Modell ausstrahlt und auch an anderen Stellen angeboten wird“, sagte Diakoniedirektor Martin Hamburger. „Wir wollen eine Gesellschaft sein, in der jeder Mensch seinen gleichberechtigten Platz hat. Gemeinden und Sozialverbände müssen dabei helfen.“ Uwe Temme, Leiter des Ressorts Soziales lobte den Beitrag von Gemeinden, Vereinen und freien Trägern an dem Projekt: Ohne sie wäre die Stadt in Zeiten des Sparzwangs längst eine „soziale Wüste“.
Langerfeld gehört laut Statistik der Stadt zu den älteren Stadtteilen. Der Altenanteil, das heißt der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahren, liegt bei rund 30 Prozent.