Brücken-Sanierung: Im Juli wird es ernst
Damit beim Austausch der Fahrbrücke nichts passiert, stellt die Bahn im Brückenpark Schutzgerüste auf.
Wuppertal. Ein etwa 100 Meter langes Schutzgerüst müssen die Besucher des Brückenparks in Müngsten derzeit passieren, wenn sie unter der Brücke hindurchgehen wollen. Das sehe zwar nicht besonders schön aus, räumte Michael Käufer von der Deutschen Bahn jetzt bei einem Ortstermin ein. Es sei aber zur Sicherheit der Spaziergänger nötig.
Eine Gefahr für die Menschen im Brückenpark könne schon ein Schraubenzieher darstellen, der bei den laufenden Sanierungsarbeiten von der 107 Meter hohen Brücke herabfällt. Darum sollen voraussichtlich von Mitte Juli bis November jeweils montags bis samstags auch die Liegewiesen direkt unterhalb der Brücke gesperrt werden.
Weitere Gerüste werden auch über den Wanderwegen errichtet, die an den Hängen unter der Brücke hindurchführen. Die sollen laut Käufer aber nicht so lang werden wie der im Park. Der „Streuwinkel“, in dem herabfallende Gegenstände auf den Boden fallen können, sei weiter oben nicht so groß.
All dies sind vorbereitende Arbeiten für den ab Juli geplanten Komplett-Austausch der Fahrbahnbrücke, des obersten Teils des 115 Jahre alten Bauwerks. Dabei werden sich die Arbeiter von Solingen-Schaberg aus in Richtung Remscheid vorarbeiten. Alte Brückenteile werden herausgenommen — dadurch entstehen Lücken in der Brücke von 15 bis 45 Metern Länge — und durch neue ersetzt.
Die alten Bauteile werden zur Remscheider Seite der Brücke gebracht und dort zum Abtransport auf Güterwagen verladen. Die neuen Stahlteile montieren die Arbeiter am Schaberger Bahnhof vor, bevor sie auf der Brücke an Ort und Stelle verschweißt werden. Damit die Arbeiter die Teile austauschen können, lässt die Bahn derzeit direkt unterhalb der Gleise ein Baugerüst errichten.
Käufer geht davon aus, dass die Arbeiten im oberen Bereich der Brücke planmäßig bis Anfang November abgeschlossen sind. Dann sollen die Züge des „Müngsteners“ wieder über die zur Zeit gesperrte Brücke fahren. Man sei zwar etwas in Zweitverzug, sagte Käufer gestern. Das solle aber durch Sechs-Tage-Wochen wieder aufgeholt werden.