Wuppertal Bürger können wilde Müllkippen melden
Die Stadt versucht, den Verursacher ausfindig zu machen und kümmert sich anschließend auch um die Beseitigung des Abfalls.
Katernberg. Wochenlang hat sich WZ-Leser Jürgen Kalkhorst über die wilde Mülldeponie am Otto-Hausmann-Ring geärgert. „Seit zwölf Wochen türmen sich da Müllsäcke und täglich kommen mehr hinzu“, empört sich Kalkhorst. Seine Anfragen bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) und beim Ordnungsdienst der Stadt seien im Sande verlaufen.
Und tatsächlich: Wer bei der AWG anruft, bekommt keine zufriedenstellende Auskunft oder gar schnelle Hilfe, wenn er eine wilde Kippe meldet. „Wir sind dafür nicht zuständig“, sagt Ursel Simon, Sprecherin der AWG. „Es ist nicht Aufgabe der Müllabfuhr, alle Müllsäcke, die irgendwo herumliegen, zu beseitigen.“
Der richtige Weg sei es, sich bei der Abfallaufsicht der Stadt — und nicht beim Ordnungsamt — zu melden (Telefon 563-5571). „Die Kontaktdaten des Ansprechpartners stehen im Abfallkalender“, teilt Simon mit. Sollte der Verantwortlichen bei der Stadt nicht erreichbar sein, könne die AWG aber die Anfrage weiterleiten.
In jedem Fall gebe es folgendes Vorgehen: „Die Stadt versucht, den Verursacher des Mülls zu finden“, sagt Ursel Simon. Sei das nicht möglich, erhalte die AWG den Auftrag, die wilde Kippe zu beseitigen. „Aber wenn wir uns darum kümmern, kostet das Geld“, betont die Sprecherin.
Der Anruf beim Umweltamt der Stadt bringt Hoffnung. Dort sind Bürger an der richtigen Stelle, denn Uwe Grobecker und seine Kollegen sind für genau solche Fälle zuständig: „Wir sind auf mehreren Wegen zu erreichen“. Eine Übersicht über die Kontakte zeige die Internetseite der Stadt unter dem Suchbegriff „wilde Kippen“. Sie listet verschiedene E-Mail-Adressen und Telefonnummern sowie den Mängelmelder auf. Der Mängelmelder bietet in einem Online-Formular die Möglichkeit, verschiedene Störungen in der Stadt anzuzeigen.
„In allen Fällen ist es wichtig, den Ort der Mülldeponie und die Art des Mülls anzugeben“, sagt Grobecker und rät zu einer genaueren Musterung der Fundstelle. Häufig seien im Müll selbst oft alte Schreiben, die auf den Verursacher hinweisen könnten. Im Idealfall habe man den Täter beim Abladen beobachtet und kann sich das Kennzeichen oder andere Merkmale notieren. Sobald eine solche Meldung bei der Stadt eingegangen ist, beauftragt die Stadt die AWG oder das Projekt Clean Streets damit, den Abfall zu entsorgen. Auch dabei achten die Mitarbeiter der jeweiligen Firmen auf weitere Hinweise zum Müllsünder. „Wenn wir den Verursacher ausfindig machen können, wird er auch bestraft“, sagt Grobecker. Dazu zählten nicht nur Verwarnungen, sondern auch hohe Bußgelder. Grobecker versprach, die illegale Mülldeponie umgehend entfernen zu lassen — das ist inzwischen auch geschehen.