Bürgerbudget: Endspurt für die Online-Abstimmung

266 Vorschläge sind bei der Stadt eingegangen — 100 schaffen es in die Bürgerwerkstatt am 7. Juni. Die Wuppertaler können noch bis heute um Mitternacht ihre Favoriten wählen.

Foto: Stadt Wuppertal

Wuppertal. 266 Ideen fürs Bürgerbudget sind insgesamt bei der Stadt Wuppertal eingegangen. Ob er damit gerechnet hätte? Marcel Solar vom Ressort Bürgerbeteiligung hat eine klare Antwort: „Nein.“ Dass es dreistellig wird, sei schon der Wunsch gewesen. Aber die Resonanz habe die Erwartungen deutlich übertroffen. Vor allem in den letzten Tagen der Bewerbungsphase seien noch viele Ideen eingegangen. „Das zeigt, dass sich die Leute wirklich Gedanken gemacht haben und lieber noch gewartet haben mit ihren Vorschlägen“, erklärt Solar, der das Projekt zusammen mit seiner Kollegin Franziska Fischer betreut.

Im Haushalt 2018/19 hat die Verwaltung 150 000 Euro vorgesehen, mit denen Projektideen von Wuppertalern für die Stadt umgesetzt werden sollen — eben das Bürgerbudget. Die Stabsstelle Bürgerbeteiligung und die Kämmerei prüfen die Vorschläge auf Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit.

Bis es soweit ist, gilt es aber, eine Vorauswahl zu treffen — und die übernehmen die Wuppertaler. Noch bis heute um Mitternacht können die Bürger im Internet abstimmen, welche 100 Vorschläge es in die Bürgerwerkstatt schaffen, die die Projekte bewertet und die 30 besten auswählt. Diese prüft die Verwaltung dann noch einmal auf Herz und Nieren, ehe erneut die Bürger online darüber entscheiden, welche Ideen umgesetzt werden. Bis zu 50 000 Euro gibt es für ein einzelnes Projekt, das Geld kann aber auch auf mehrere kleine aufgeteilt werden.

Wer wird das Rennen machen? Die Bandbreite ist jedenfalls riesig. Sie reicht von einer Trassen-Gallery mit Kunstwerken nach Vorbild der East-Side-Gallery in Berlin über eine Schuldenuhr für Wuppertal und einen Hundespielplatz bis hin zu einer Anhalter-Bank. Die Idee dahinter: Ältere Bürger werden von Nachbarn zum Beispiel vom Supermarkt nach Hause gefahren.

Die Vorschläge konnten vorab auch persönlich eingereicht werden, etwa bei den Infoständen der Stabsstelle Bürgerbeteiligung in der Stadt. Die Vorauswahl der 100 Vorschläge für die Bürgerwerkstatt sei aber ausschließlich und nur über die Internetabstimmung möglich, erklärt Marcel Solar. So könne man am besten vergleichen. Wer abstimmen will, muss sich vorab registrieren, und kann dann für seine Lieblingsprojekte — Facebook lässt grüßen — „Gefällt mir“ klicken. Laut Stadt eine sichere Methode. Jeder Teilnehmer kann einmal pro Projekt abstimmen, hat er mehrere Favoriten, auch mehrfach.

Über die projekteigene Facebook-Seite ist die Teilnahme allerdings nicht möglich. Man habe die Leute nicht zwingen wollen, sich bei dem Sozialen Netzwerk anmelden zu müssen, um die Projekte „zu liken“, heißt es von Seiten der Stadt. Mit der Facebook-Seite rühre man vor allem die Werbetrommel, „weil wir darüber ganz andere Leute erreichen“.

Die Bürgerwerkstatt findet am 7. Juni, 18 Uhr, in der Gesamtschule Barmen, Unterdörnen 1, statt. Aus organisatorischen Gründen bittet die Stadt um Anmeldungen. Diese sind per E-Mail unter buergerbeteiligung@stadt.wuppertal.de oder telefonisch unter 563 6740 oder 563 6730 möglich. Aber auch Kurzentschlossene ohne Anmeldung sind laut Stadt willkommen. „Bisher haben sich schon 50 Personen angemeldet“, freut sich Solar. Darunter seien viele Namen, „die wir bisher noch nicht kannten“, so Solar. Das zeige, dass sich viele Wuppertaler engagieren wollen, und das Konzept des Bürgerbudgets gut ankomme.

Weitere Informationen und Abstimmung unter:

buergerbudget.wuppertal.de