Busse: WSW halten Linien-Kürzungen für geglückt

Aus Sicht der Stadtwerke lief die umstrittene Umstellung beim Fahrplanwechsel im März reibungslos — es gibt aber nach wie vor Probleme.

Wuppertal. Monatelang haben die ersten großen Kürzungen im Linienbusverkehr der Stadtwerke für Diskussionen gesorgt — mit dem Fahrplanwechsel am 24. März sind sie nun vollzogen. Und das aus Sicht des Unternehmens reibungslos, wie Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, auf WZ-Nachfrage erklärt. Probleme gebe es aber nach wie vor mit hohen Krankenständen beim Fahrpersonal, auch wenn sich die Lage deutlich entspannt habe.

Wie berichtet, sollen durch die Einschnitte, denen auch der Stadtrat zugestimmt hat und die bei der WZ nach wie vor für kritische Rückmeldungen sorgen, jährlich zwei Millionen Euro in der Verkehrssparte eingespart werden — mit 30 gestrichenen Stellen, einem um 700.000 Liter geringeren Spritverbrauch und einem Rückgang von 54.000 Dienstplanstunden.

Die Beschwerden bei den WSW hätten sich in Grenzen gehalten, fügt Jaeger hinzu. Für weitaus größere Probleme habe der hohe Krankenstand unter den gut 700 Busfahrerinnen und -fahrern gesorgt — in der Grippezeit tageweise mit einer Quote von mehr als 20 Prozent. Derzeit seien noch etwa 12 Prozent des Fahrpersonals krank. „Bei einer Grippewelle haben wir keine Chance, und das ist dann nicht nur ein Wuppertaler Problem“, fügt Jaeger hinzu. Über die Busleitstelle habe man versucht, die Ausfälle auf das Netz zu verteilen. „Dramatisch ist es aber, eine Linie ausfallen zu lassen, für die es keine Alternative gibt.“

Alles also wieder im grünen Bereich? „Wir haben viele Dauerkranke“, räumt Jaeger ein und bestätigt auch, dass deren Zahl bei den Fahrern der Verkehrs-Service GmbH (VSG) höher ist als bei den Fahrern, die nach der alten Regelung noch bei den WSW angestellt sind.

Einen Zusammenhang zwischen Krankmeldung und Unzufriedenheit — etwa über unterschiedliche Konditionen für WSW- und VSG-Fahrer — sehe man nach wie vor aber nicht. Die Umstrukturierung und Angleichung innerhalb des Fahrdienstes sei weitgehend abgeschlossen. „Der tägliche Frust findet im Kleinen statt“, erklärt Jaeger: Das Klima auf der Straße werde rauer. Vor diesem Hintergrund bessere man — auch auf Grundlage einer Gesundheitsbefragung — nach: Das reiche von der Gestaltung der Pausenräume in den Betriebshöfen über die Einführung von zwei zusätzlichen freien „Gesundheitstagen“ bis hin zur Gestaltung der Arbeitsplätze im Bus selbst.

„Es wird schwieriger, neue Fahrer zu finden“, fügt Jaeger hinzu, auch mit Blick auf Alternativen in Logistik- oder Reisebusfirmen. Die nächste Fahrschule sei bereits geplant. Mit gut 15 Absolventen.