Kultur Wuppertaler Ambient-Klänge

Charles Petersohn hat eine Platte mit Künstlern aus China, London und Wuppertal aufgenommen.

Charles Petersohn hat ein neues Album veröffentlicht.

Foto: Charles Petersohn

Pünktlich zur Weihnachtszeit hat der Musiker und Komponist Charles Petersohn seine neue Platte fertiggestellt: „colaborate“. Das Album ist eine Zusammenarbeit mit befreundeten Musikern aus China, London und Wuppertal und besteht aus vier Tracks. Jeder Titel hat seinen eigenen Sound und dennoch verbinden sie sich zu einer Einheit. Ein außergewöhnliches Hörerlebnis aus sphärischen Ambient-Klängen, elektronischer Musik, afrikanischen Rhythmen und Jazz-Elementen.

Der Wahlwuppertaler Charles Petersohn ist Autodidakt und hat mit Gitarre, Synthesizer und Keyboard seinen ganz eigenen Stil entwickelt. 1986 gab der gebürtige Berliner in Wuppertal mit seiner damaligen Punkband sein erstes Konzert und verliebte sich in die Stadt. Zwei Jahre später zog er hierher und bereichert seitdem die Wuppertaler Musikszene.

Kooperation mit Musikern
aus China, London und Wuppertal

Heute arbeitet der 59-Jährige erfolgreich als Musiker, DJ, Komponist und Kultur-Manager. Unter dem Label „Innerspace out“ veröffentlichte er bereits mehrere Elektronik-Alben. Petersohn ist ungemein vielseitig und lässt sich auch musikalisch nicht gern in eine Schublade stecken. Seine Musik ist geprägt von kreativer Energie und experimentellen Klängen.

Er steht leidenschaftlich gerne auf der Bühne, doch zieht er sich zum Arbeiten in sein Studio zurück. „Ich genieße es sehr, meine Stücke in aller Stille zu erarbeiten.“ Hier entstand auch sein neues Album.

Mit dem ersten Titel des Albums „wǒmen zài yuèqiú shàng yǎnzòule mǎ lín bā wǔ“ (etwa: Wir spielen Marimba auf dem Mond) hat sich der Wahlwuppertaler den chinesischen Musiker und Marimba-Spieler Xiao Fu mit ins Boot geholt. Ein stimmungsvolles Stück, das mit der Stille spielt. „Hier geht es weniger um Musik als um Atmosphäre“, erklärt der Musiker.

Im Gegensatz dazu ist der Song „Astro Black“ von afrikanischen Einflüssen durchzogen. Mit der Band Moodi Allen, bestehende aus Haro Eller (Bass), Guido Halfmann (Gitarre) und Maik Ollhoff (Schlagzeug), hat Petersohn hier das treibende Musikstück der Jazz-Legende Sun Ra eingespielt.

„Once Upon a Time In Vienna“, der dritte Song, ist eine Zusammenarbeit mit dem Londoner Pianisten Simon Vincent. Der Track ist eine spannende Kombination aus Klavierstücken, Glockenklang, Publikumsgeräuschen und experimentellen Overdubs.

Das letzte Stück „Underneath Oberdörnen“ ist die Kurzfassung eines einstündigen Werkes, das vor zwei Jahren im Internationalen Begegnungszentrum der Caritas in Wuppertal produziert wurde. Hier arbeitet Petersohn als Kaufmann und Kurator und organisiert regelmäßig Veranstaltungsreihen.

Wer neugierig geworden ist, kann unter charlespetersohn.bandcamp.com ins neue Album hineinhören. Wer den Künstler live erleben möchte, der muss sich gedulden. Sein letztes Projekt, das Live-Musik Experiment YANA (You Are Not Alone) musste wegen Corona verschoben werden. Demnächst findet man dazu eine Doku auf dem Caritas Youtube-Kanal.