Cooking Battle: Mutter Beimer und die Zwiebeln

Marie Luise Marjan, die Übermutter aus der Lindenstraße, zeigt sich als Kochmuffel.

Wuppertal. Dass sie mit Wolfgang Petersen, Rainer Werner Fassbinder und Werner Schroeter zusammengearbeitet hat, interessiert heute kaum jemanden. Für den modernen Fernseh-Fan ist Marie Luise Marjan "Mutter" Helga Beimer. Beim Cooking Battle in der VillaMedia bereitete die "Lindenstraßen"-Darstellerin aber mit Fernsehsohn Klausi, der im wahren Leben Moritz Alexander Sachs heißt, nicht ihr berühmtes Verbranntes namens "Schwarze Raben" (für Unwissende: verkohlte Kekse). Nein, die Mutter der Nation half Christian Ochse, der sich in der fünften Ausgabe der zwölfteiligen Kochschlacht bewähren musste, beim Gemüseschneiden.

"Im Zwiebeln Schneiden bin ich nicht so ein Meister, aber ich schaffe es", ließ sich die Schauspielerin, die privat "wie wild" kocht, am VillaMedia-Herd vernehmen. Dass sie und der Haus Marianne-Chef überhaupt zusammen brutzelten, hat einen einfachen Grund: Ochse sorgt als Caterer am Set der ARD-Serie dafür, dass niemand vom Fleisch fällt - beide sind lange miteinander bekannt. Ein herbstliches Menü hatte Ochse mit Ententerrine, Rotzungenroulade und Roastbeef für Jörg Heynkes’ VillaMedia zusammengestellt - was Marjan fordern ließ: "Demnächst bestehen wir auch beim Dreh auf ein solches Mahl."

Was es denn sonst zu essen gäbe, beantwortete sie mit: "Alles mögliche. Aber nie so etwas Schönes." Doch selbst das schönste Mahl, ob mit oder ohne prominente Schützenhilfe zubereitet, wäre nichts ohne die dazu passenden Getränke. Dafür sorgte Weinexperte Stefan Klute mit seinen fachkundigen Beiträgen. Der Grauburgunder ("vom Franzmann an der Nahe") sei eine "feine Komposition", der Corallo "die Entdeckung aus dem vergangenen Jahr" und der Dessertwein (2003er Auslese) deshalb "großartig, weil nicht bloß süß, sondern vor allem mit Geschmack. Der Wein hat einfach Klasse."

Weil man aber offensichtlich fürchtete, mit großen Weinen, dem viergängigen Menü, einem spontan aus dem Publikum rekrutierten Gastkoch (Kai Robert Paulus) und der Lindenstraßen-Verstärkung nicht genügend zu punkten, gab es außerdem Kulturprogramm. "Ich wollte erst gar nicht herkommen, weil ich doch so scheu und schüchtern bin", ließ sich Thorsten Hamer in seiner Lieblingsrolle als Heinz Erhardt vernehmen, ehe er Satirisches aufsagte ("das hüpfende Komma ist hier der springende Punkt") oder eine polyglotte Katze besang.

Und als zum Dessert Momtschil Karpatscheff und Jürgen Hahn als "Viva la Voce" eingehüllt in Bärenfellmantel und sowjetische Flagge russische Lieder von "Kalinka" bis "Moskau" sangen, gab es kein Halten mehr. Mutter Beimer und Sohn Klausi jedenfalls klatschten eifrig im Takt mit und schienen sich ebenso gut zu amüsieren wie die anderen Gäste.