Gut für Wuppertal Toskana Allee soll Geschichte erzählen
Von Tanja Heil · Für ihr Vorhaben sammeln die Mitglieder Spenden auf der Plattform Gut für Wuppertal.
Italienisches Flair soll die Toskana Allee in Cronenberg auf dem Friedhof Solinger Straße verbreiten. Schon seit 2015 hatte der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein (CHBV) historische Grabsteine des alten reformierten Friedhofs freigelegt, fotografiert und katalogisiert. Die zwölf schönsten davon finden jetzt in dem neu gestalteten Areal eine würdige neue Stätte. Dazu plant der Heimat- und Bürgerverein auch noch eine Gedenktafel mit Erläuterungen. Für die Umsetzung der Grabsteine und die Tafeln sammelt er Spenden auf „Gut für Wuppertal“.
„Die Grabsteine stammen alle aus dem 19. Jahrhundert“, sagt Rolf Tesche, Vorsitzender des CHBV. Pastoren seien ebenso dabei wie Cronenberger Unternehmerfamilien. „Uns geht es auch um die Symbolik auf den Grabsteinen“, erklärt Tesche. Deshalb plant der historische Arbeitskreis des CHBV auch eine Tafel mit Erläuterungen, etwa zu den Symbolen, zur Geschichte der Steine sowie den Formen und Motiven der Grabmale. 3000 Euro sind für die Verlegung der Steine und die Tafeln nötig. Rund die Hälfte davon hat der CHBV bisher gesammelt und hofft jetzt auf weitere Spenden.
Die Planung für das neue Gelände hat der Evangelische Friedhofsverband übernommen. Schon 2016 entstand die Idee, die Toskana Allee mit italienischem Ambiente zu versehen. Ursprünglich waren Zypressen geplant. Weil diese das Wuppertaler Klima jedoch nicht unbedingt vertragen, säumen jetzt Säulen-Amberbäume den Weg. Sie müssen allerdings noch einmal ausgetauscht werden: Offenbar wurden die jungen Bäumchen in falsche Erde gesetzt und wuchsen nicht gut an. Bevor der Weg fertiggestellt wird, sollen jetzt neue Bäume eingesetzt werden.
Zwischen den Bäumen sind die zwölf historischen Grabsteine verteilt. Einige mussten in drei Teilen transportiert werden, weil sie so schwer sind. Dazwischen sind Erdgräber für Särge und Urnen vorgesehen. Auch drei Außenkolumbarien stellt der Friedhofsverband dort auf. „Passend zu Cronenberg und seiner Metallindustrie haben wir dafür Cortenstahl verwendet“, erläutert Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbands. Das Metall in Rost-Optik wird durch Natursteinplatten ergänzt. Die Toskana Allee ist nun länger als ursprünglich geplant: Bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass unter dem Gestrüpp – anders als gedacht – keine alten Gräber liegen. So konnte die Allee Richtung Kriegsgräberanlage erweitert werden. Nach den Sommerferien soll die Toskana Allee dann ganz fertig sein und zum Flanieren und Entdecken der Cronenberger Geschichte einladen.