Darf Nocke ein richtiger Dezernent werden?
Der Beigeordnete in Wartestellung muss sich auf seine eigene Stelle bewerben.
Wuppertal. Seit März arbeitet Matthias Nocke (CDU) wie ein Beigeordneter. Er verantwortet seine Geschäftsbereiche die Bildung, Sport und Kultur, repräsentiert und entscheidet. Doch - obwohl vom Rat zum Beigeordneten gewählt - ist Matthias Nocke noch kein Dezernent, sondern ein befristet angestellter Mitarbeiter im Verwaltungsvorstand.
Schuld daran ist die Bezirksregierung. Die hatte der Stadt die Zustimmung zur Personalentscheidung verweigert. Begründung: Dem Ex-CDU-Fraktionsgeschäftsführer fehle Führungserfahrung. Die Stadt einigte sich schließlich mit Regierungspräsident Büssow auf einen Deal. Nocke sammelt die fehlende Erfahrung als Angestellter und kann über ein neues Bewerbungsverfahren ordentlich in den Beigeordneten-Job gehoben werden.
Dieses Bewerbungsverfahren brachte der Rat am Montag auf Antrag von CDU und SPD auf den Weg. Ob für Nocke nun alles so läuft wie geplant, ist indes nicht sicher. Inzwischen hat der Regierungspräsident der Stadt die Daumenschrauben angelegt. Neu-Einstellungen gibt es faktisch nicht mehr, und wenn doch, dann nur mit dessen ausdrücklicher Zustimmung.
Hinzu kommt, dass im Verwaltungsvorstand am Personal gespart werden soll. Mit anderen Worten: Wuppertal hat zu viele Dezernenten. Stadtdirektor Johannes Slawig (CDU) denkt dabei eher an den weitgehend entmachteten Thomas Uebrick, der 2010 nicht mehr wiedergewählt werden soll. Das Problem: Uebrick ist Volljurist. Und den, darauf weist die FDP hin, braucht es zwingend in einem Verwaltungsvorstand. Zwar ist auch Nocke Jurist, allerdings "nur" Diplom-Jurist. Ihm bleibt nur, eine neue Bewerbung einzureichen. Entschieden wird voraussichtlich im Februar.