Das Jazzmeeting — so attraktiv wie nie
Im rappelvollen Café Ada genoss das Publikum den Auftritt von acht Bands. Die spielten Musik aller Stilrichtungen.
Wuppertal. Vom kleinen Anteil des Jazz am Tonträger-Geschäft ließ er sich nicht beirren: Vor neun Jahren konzipierte Rainer Widmann von Wuppertals Jazz-age eine Mischung aus Konzert, Festival und Jahrmarktstimmung. „Weil es damals nicht das gab, was ich hören wollte, habe ich mir die Bands selber geholt“, erinnert sich der Veranstalter heute. Seitdem wird auf zwei Etagen durch die Vielfalt und Klangwelten der Wuppertaler Jazzszene gereist: Beim populären Jazzmeeting im Café Ada an der Wiesenstraße.
Am Freitagabend waren nach etwa einer Stunde alle Plätze voll besetzt. „Der Vorverkauf lief so gut wie noch nie“, sagte Widmann zufrieden. Am Freitagabend spielten insgesamt acht Bands vor ausverkauftem Haus. Besucher lehnten an Wänden und Stehtischen, manchen Jazzfan hatte es nach vorn an die Bar gezogen, wo Kellner geschäftig an ihnen vorüberhuschten. Ganz klar: Wuppertals Jazzmeeting ist ein Publikumsmagnet.
Das galt auch für Karl Reinhoff, der zum dritten Mal das Meeting besuchte: „Die Musik ist einfach toll. Hier werden ganz verschiedene Stilrichtungen geboten.“ Denn neben lyrischen Jazz-Balladen gehörten auch indische Melodien und orientalische Klangfarben zum vielfältig angelegten Ohrenschmaus, der durch eine Videoperformance abgerundet wurde. „Das wird eine interaktive Sache“, verriet Eberhard Kranemann, ehemaliges Mitglied der Elektroband „Kraftwerk“, kurz vor seinem Auftritt. „Ich nenne das experimentelle Klangkunst. Bilder werden auf die Musik abgestimmt und so mit ihr verflochten.“
Die Freundinnen Maria Müller und Fatma Güll waren davon begeistert: „Wir möchten heute unsere Einstellung zu Jazz überprüfen. Bisher ist es sehr schön. Uns gefällt die Symbiose des Orients mit dem Okzident“, lobten sie die Jazz-Kompositionen der Gruppe Saz Special Project & David Becker.
Im Rahmen des Förderprogramms Landesmusikrat NRW durften auch die Nachwuchsmusiker der Band CFG and all that Jazz des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums nicht fehlen. Abgerundet wurde der spannende Abend durch die Big Band der Bergischen Musikschule.