„Das Sterben ins Leben holen“ - Diakonie will mehr Palliativkultur
Die Diakonie Wuppertal will die Hospiz- und Palliativkultur in ihren Einrichtungen verbessern.
Wuppertal. Mehr Zeit für einen sterbenden Bewohner zu haben, das erhofft sich Margit Walter vom neuen Projekt mit dem etwas sperrig klingenden Namen „Implementierung von Hospiz- und Palliativkultur in den Einrichtungen der Diakonie Wuppertal“.
Gemeinsam mit vielen Kollegen erfuhr die Krankenschwester des Reformierten Gemeindestifts Blankstraße gestern bei der Auftaktveranstaltung, wie in den Elberfelder Einrichtungen der Diakonischen Altenhilfe Wuppertal die Vernetzung von Hospizarbeit und Pflege intensiviert werden soll. Und die Heime zu Orten werden, „an denen Menschen gut leben und sterben können“, so die Ankündigung.
Zwar sei die Zusammenarbeit schon jetzt sehr eng, wie Andreas Polack, Fachbereichsleiter Pflege der Diakonie Wuppertal, betont. Doch es gehe darum, in den Häusern ein über Personen und Berufsgruppen hinausgehendes Bewusstsein für Hospiz- und Palliativkultur zu schaffen. „Wir wollen das Sterben ins Leben holen.“
Ziel sei es, die Struktur in den Einrichtungen zu ändern und dabei alle Mitarbeiter einzubinden — von der Küche bis zur Verwaltung. Nicht nur die Sterbenden und ihre Angehörigen sollen von entsprechend geschultem Personal profitieren, sondern auch die Pflegenden selbst Wertschätzung ihrer Arbeit und Entlastung erfahren. Und durch bessere Organisation möglicherweise tatsächlich mehr Zeit für sterbende Menschen haben.
„Ehrenamt und Pflege greifen ineinander“, sagt Sigrid Born, Vorsitzende des Fördervereins des ambulanten Hospizdienstes der Diakonie „Die Pusteblume“, der das über drei Jahre laufende Projekt mit rund 100.000 Euro finanziert und unter anderem die Kosten für Schulungen der Mitarbeiter übernimmt. Die werden dafür von der Diakonie freigestellt.