Europa Union Wuppertal „Das Ziel ist der europäische Föderalstaat“

Der stellvertretende Kreisvorsitzende der neu gegründeten Europa-Union, Ulf Lietz, über die anstehende Wahl.

Der neue Vorstand der Europa Union Wuppertal: Jakob Steffen, Daniel Ockelford, Landesvorsitzender Peter Wahl, Amelie Müller, Dave Merkel, Kirsten Eink, Dimitrios Athanassiou und Ulf Lietz (v.l.).

Foto: ja/Europa Union

Am 26. Mai findet in Europawahl statt. Angesichts von populistischen Tendenzen in vielen EU-Staaten und vor dem Hintergrund des Brexit-Dramas muss man wohl konstatieren, dass die europäische Idee schon einmal bessere Zeiten erlebt hat. Gerade deshalb sollte man sich jetzt für die europäische Idee einsetzen, sagt zumindest der Kreisverband der Europa-Union in Wuppertal. Die WZ sprach mit dem stellvertretenden Vorsitzenden Ulf Lietz.

Die Europa-Union hat Ende März nach eigenen Angaben eine Neuauflage erlebt. Wie sieht die aus?

Ulf Lietz: Nachdem die Europa-Union in der Vergangenheit nicht mehr aktiv in Wuppertal in Erscheinung getreten ist, hat sie jetzt nach den Neuwahlen des Vorstands Ende März ein junges Vorstandsteam. Wir wollen nun wieder aktiv mit der Europa-Union auftreten und uns als pro-europäischer Verein in Wuppertal etablieren.

Der Begriff „Europa-Union“ hört sich zunächst einmal nach einer Partei an. Sie verfolgen aber ausdrücklich parteiübergreifende Ziele. Worin bestehen die?

Lietz: Unsere Ziele bestehen darin, dass wir in der Gesellschaft die europäischen Ideale verbreiten und ein positives Bewusstsein für einen europäischen Föderalstaat schaffen, um langfristig diesen zu erreichen.

Wie viele Mitglieder hat ihre Kreisgruppe? Wie organisieren Sie ihr Vereinsleben vor Ort?

Lietz: Unsere Kreisgruppe hat etwa 30 eingetragene Mitglieder. Das Vereinsleben vor Ort organisiert sich so, dass wir uns mindestens einmal im Monat zu einer organisatorischen Sitzung treffen, um anstehende Veranstaltungen zu planen und Verbandsangelegenheiten zu besprechen. Darüber hinaus stehen wir in regen Kontakt miteinander durch E-Mails und über WhatsApp.

Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, an die europäischen Ideale zu erinnern? In vielen europäischen Ländern – und nicht nur dort – erlebt man derzeit ja Tendenzen der Renationalisierung.

Lietz: Gerade wegen den derzeitigen Tendenzen der Renationalisierung ist es wichtig, vermehrt an die europäischen Ideale zu erinnern. Denn diese Ideale haben zu einer langen Phase des Friedens in Europa geführt und die immer stärker werdenden Nationalisten bedrohen unseren gesellschaftlichen Frieden. Deswegen ist es wichtig, den Menschen zu zeigen, dass nicht im Nationalismus die Antworten auf die Probleme der Zeit liegen, sondern nur in einem geeinten Europa, welches gemeinsam Probleme erfasst und sie behebt auf Grundlage der europäischen Idee.

Am 26. Mai steht in Deutschland die Europawahl an. Mit welchen Aktionen begleiten Sie diesen Urnengang?

Lietz: Auf den Weg bis zur Wahl haben verschiedene Veranstaltungen, in Kooperation mit unserem Jugendverband den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) geplant oder schon umgesetzt. Zu einem haben wir uns in der Vergangenheit mit einer Europaplane in die Innenstadt begeben und anhand dieser aufgezeigt, wie viele Regionen Europas diese Wahl betrifft. Außerdem haben wir die positiven Effekte der Europäischen Union - wie Reisefreiheit - deutlich gemacht. Bei einer Simulation des Europäischen Parlaments im Ratssaal haben Schüler der Oberstufe des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums kennengelernt, wie die Gesetzgebung in Europa funktioniert und wie das am 26. Mai zu wählende Parlament arbeitet.