Der Ausbau des Bunkers unter dem Döppersberg hat begonnen
Elberfeld. Der Anfang ist gemacht: Mit Spezialgeräten werden zurzeit meterdicke Betonwände unter dem Döppersberg zertrümmert. Der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, erbaut von 1940 bis 1942, liegt sieben Meter unter der Erde.
Die auf 1600 Quadratmeter verteilten kleineren Räume dienten in der Nachkriegszeit vor allem Ausgebombten und Flüchtlingen als Notunterkünfte. Ab Spätherbst 2019 soll dort die Partysaison losgehen, wenn die Wuppertaler Brüder Markus und Thomas Riedel einen Club sowie Flächen für Kunst und Kultur eröffnen.
Der Zugang zum Club wird sich in der Mitte des Wupperparks Ost befinden. Es handelt sich um den brach liegenden Streifen zwischen Wupper und neuer B 7, der westlich bis zur Wupperbrücke und Schwebebahnstation und östlich bis zum Brausenwerth reicht.
Die Entwicklung des Wupperparks hat der Stadtrat an das Unternehmen Riedel übergeben, um so den Ausbau des Bunkers zu beschleunigen. Neben dem Club sind im Wupperpark der neue Info-Pavillon (am Köbo-Haus) und der Neubau des Café Cosa (am Brausenwerth) geplant. Diese Gebäude werden nach ihrer Fertigstellung an das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal verkauft und vom GMW dann weitervermietet.
„Es wird drei Bereiche geben, einen kleinen und einen großen Clubraum — dort wird auch der Platz für Veranstaltungen und Ausstellungen sein — sowie einen Gastronomiebereich um den Haupteingang in der Mitte der Fläche“, berichtet Markus Riedel über die Pläne für den Bunker. 2 000 Quadratmeter Grundfläche hat das Areal des Tiefbunkers. Bei einer Außenwandfläche von 1,40 Meter bleiben etwa 1 600 Quadratmeter Nutzfläche. Hinzu kommen noch 225 Quadratmeter eines alten Wasserspeichers. „Dieser ominöse Speicher wurde nie gefunden, obwohl er in den alten Planunterlagen eingezeichnet war. Erst jetzt nach dem Abriss des alten Busfahrerpavillons sind wir auf ihn gestoßen“, sagt Jürgen Altmann, Projektleiter bei der Wirtschaftsförderung.
In dem Bunker waren in den Nachkriegsjahren zeitweise bis zu 1000 Menschen untergebracht. Die lebten dort in sehr beengten Verhältnisse in zumeist kleinen Räumen, die durch lange, schmale Gänge verbunden waren. Größere Räume wurden als Gemeinschaftsküchen genutzt. Rund 30 Mark waren pro Monat an Miete fällig, erinnerte sich einst ein früherer Bewohner gegenüber der WZ. Als Schutzraum wurde der Bunker schon lange nicht mehr genutzt. Da der Bund die Kosten für den Abriss der meterdicken Mauern scheute, blieb er aber als Relikt des Krieges erhalten und überdauerte auch die Tieferlegung und den Umbau der B 7.
Im Bereich eines kleinen Clubraums, des eigentlichen Dancefloors, muss auf 300 Quadratmeter die Decke abgetragen werden, die immerhin eine Stärke von 1,40 bis 1,80 Meter hat. 24-Tonnen-Blöcke werden hier jeweils herausgeschnitten und dann wieder eine Decke aufgelegt. Damit soll mehr Raumhöhe geschaffen werden, damit sich die Partygäste nicht den Kopf stoßen. Weitere Details will Riedel noch nicht verraten. Geheim bleibt bisher auch die Höhe der geplanten Investitionen.