Campus Wuppertal „Der Campus Haspel hat das Wasser überlebt“

An der Uni wird ein Dach ersetzt, das während des Unwetters im Mai eingestürzt war.

Foto: Stefan Fries

Am Campus Haspel tut sich etwas. Das eingestürzte Dach zwischen dem Hoch- und Flachbau wird derzeit ersetzt, außerdem wird an provisorischen Ersatzräumen geplant. Felix Huber, Dekan der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, spricht vom Projekt Arche, das in den kommenden Wochen umgesetzt werden soll. Es soll deutlich machen, dass der Campus „das Wasser überlebt“ hat. Für ihn ist wichtig zu zeigen, dass es nicht nur Probleme an dem Campus gibt, sondern sich auch etwas Positives tut.

Das sei vor allem wichtig, weil gerade die Einschreibungen laufen. Und angehende Studenten reagierten empfindlich auf solche Nachrichten, ist er sich sicher. Gleichzeitig geht es ihm auch um die derzeitigen Studenten. Denn gerade sei die heiße Phase des Semesters, in der die Studenten an ihren Abschlussarbeiten, Modellen und Plänen arbeiteten. Da muss die Uni auch schnell reagieren und Abhilfe schaffen.

Das Unwetter am 29. Mai hatte die Altbauten des Campus schwer getroffen. Das Dach zwischen beiden Gebäuden stürzte ein, die Keller waren vollgelaufen. Der Hochbau HB ist derzeit nicht in Betrieb. Die Haustechnik im Keller ist kaputtgegangen, muss ersetzt werden. Huber geht aber davon aus, dass das Gebäude bis zum Wintersemester wieder im Einsatz ist. Derzeit würden Angebote eingeholt.

Ob der Flachbau HA aber wieder betreten werden kann, sei noch völlig offen. Der hintere Teil war eingestürzt. „Wir warten auf das Ergebnis der Statiker, ob der Bau jemals wieder nutzbar ist“, sagt Huber. Dass der Teil nicht betreten werden kann, sei besonders schmerzlich, da in dem Gebäude das Wasserbaulabor, die Sportmedizin und die Schreiner- und Modellbauwerkstatt untergebracht waren. Auch sei dort ein Forschungslabor, in dem gerade zehn Gastforscher arbeiten, die unter großem Zeitdruck stehen. „Sie werden von ihren Heimatländern bezahlt und haben feste Abreisedaten.“

Die Uni habe einen Fonds eingerichtet, um die dringendsten Anschaffungen zu ermöglichen. Damit sei der Betrieb gesichert. Aber wie hoch die langfristigen Schäden sind, und wie sie finanziert werden, sei noch nicht abzusehen, sagt Huber.

Trotzdem will Huber mehr auf das Positive deuten. Die Studenten und Mitarbeiter von 15 Lehrstühlen sind eng zusammengerückt in der zweiten Etage des Neubaus, arbeiten in offenen Räumen an Modellen, eng beieinander. Gleichzeitig werden Objekte mit Sitzflächen auf dem Campus aufgestellt. Die Studenten wurden dazu aufgerufen, die zu entwerfen. Es sind Lebenszeichen, Zeichen der Motivation.