Der Laurentiusplatz in Ritterhand

Vor historischer Kulisse entführten die Georgsritter Kinder ins Mittelalter – für einen guten Zweck.

Wuppertal. Die Schwerter klirren gegeneinander, immer wieder aufs Neue gekreuzt. Dann schleudert ein Ritter mit grimmigem Gesicht seine Gegner von sich, einer davon stolpert rückwärts gegen einen Tisch, der mit lautem Krachen unter ihm entzweibricht. Die Wuppertaler Georgsritter sind zu Gast auf dem Laurentiusplatz, sie feiern zusammen mit der Caritas den Internationalen Tag des Kindes. "Wir wollen mit so einem fröhlichen Fest daran erinnern, dass es vielen Kindern nicht so gut geht", sagt Caritas-Sprecherin Susanne Bossy.

Tatsächlich bleibt die Sammelbüchse für den Kinderhospizdienst diskret im Hintergrund, dafür glühen die Kindergesichter vor Begeisterung. Adolf III, Graf von Berg, befindet sich auf einem Kreuzzug, wird aber auf dem Rückweg von seinem Erzfeind Erzbischof Siegfried von Mainz gefangen genommen. Der Bischof möchte nämlich selbst Graf werden und organisiert deshalb einen Doppelgänger für Adolf III. Dieser wird jedoch enttarnt, die guten und die bösen Ritter liefern sich eine große Entscheidungsschlacht und natürlich siegen die Guten und befreien ihren Grafen.

Die Georgsritter sind bekannt für ihre schlüssigen und mitreißenden Geschichten, und für die zwei Vorstellungen haben sie auf dem Laurentiusplatz eine umfangreiche Kulisse aufgebaut: bunte Zelte, grob gezimmerte Bänke und Tische, Schwerthalter.

30 Ritter, Knappen und Burgfräulein zieren die Szene, der jüngste davon ist der zehnjährige Niklas. "Es ist oft gar nicht so leicht, die Schwerter zu unterscheiden - manche sehen genau gleich aus", plaudert er aus dem Nähkästchen eines Knappen.

Die Besucherkinder stehen währenddessen Schlange, um einmal ein echtes Schwert zu halten. "Puh, ist das schwer", seufzt Louis (7). "Drum heißt es ja auch Schwert und nicht Leicht", kalauert Ritter Werner von Ratzeburg. Viele Eltern schießen Fotos mit grimmigen Rittern und kleinen Möchtegern-Haudegen, und die Kinder dürfen die Helme anprobieren. Manche sind gut vorbereitet: Lasse (2) erscheint im Kettenhemd unter dem Anorak. "Das hat Mama genäht", erklärt er stolz. Vanessa (7) findet: "Am tollsten war es, wie die Ritter gekämpft haben", und André Vogel, der mit seinem Sohn Maximilian (7) gekommen ist, schwärmt: "Schauspielerisch war das absolut super."

Zum Ausklang gibt es an den Ständen noch Met, Würstchen oder Holzschwerter, doch die Kinder sind vom Ritterlager kaum wegzuziehen.

“ Mehr Fotos von der Ritterspielen gibt es in einer WZ-Online-Galerie unter

www.wz-wuppertal.de