Wehmeyer macht Schluss
Elberfeld im Wandel: Die Schere im Handel klafft derzeit weit auseinander.
Wuppertal. Was ist los im Handel? Einerseits die euphorisch stimmende Neueröffnung von Peek&Cloppenburg, wo die Menschen am ersten Tag applaudierend das neue Haus mit den 8000 Quadratmetern Verkaufsfläche in Beschlag nehmen. Dann noch die unmittelbar bevorstehende Eröffnung des neuen Geschäftshauses am Neumarkt, wo allein der Saturn rund 5000 der mehr als 9000 Quadratmeter Fläche einnimmt und der Sport-Park mit seiner Dachterrasse völlig neue Ausblicke auf Wuppertal bietet.
Andererseits aber auch eine Hiobsbotschaft nach der anderen: Am Sonntag wurde klar, dass Wehmeyer den Standort am Von-der-Heydt-Platz schließt. Betroffen sind 23 Beschäftigte. Damit setzt sich die unglückliche Geschichte der Immobilie fort: Hier scheiterten zuvor bereits Cramer & Meermann und dann die britische Handelskette Marks & Spencer.
Klare Aussage der Wehmeyer-Insolvenzverwaltung: Bis zum 27. September läuft der Räumungsverkauf, dann sind die dauerhaft verlustträchtigen Häuser wie das in Wuppertal nicht mehr zu halten.
Als Verlustbringer identifiziert ist auch der Adler-Modemarkt im Wicküler Park. Dort gehen die Lichter spätestens Ende kommenden Jahres aus.
Sorgen macht zudem Sinn-Leffers am Wall. Das Haus wird es nach Aussagen von Branchen-Kennern schwer haben, die derzeit anstehenden Umstrukturierungen zu überstehen, steht im internen Ranking der Filialen auf einem der Ränge weit hinten. Als besonders kritisch gilt das Verhältnis zwischen Miete und Umsatz.
Auf Entlastungen bei der Miete hofft derzeit offenbar auch Strauss Innovation, das seit Mai mehrheitlich im Besitz der Investmentgesellschaft EQT (Schweden) befindet und von der Konsumflaute hart getroffen sein soll.
Erschwerend für die Elberfelder Innenstadt kommt hinzu, dass ausländische Investoren, die zuletzt erfolgreich auf Einkaufstour in Wuppertal waren, derzeit sehr vorsichtig agieren. Eine Folge der US-Finanzkrise. Mit sehr hohen Erwartungen von Verkäufern sind Vertragsabschlüsse daher gerade schwer zu erreichen.