Investoren und Banken werden vorsichtiger
Investitionen aus dem Ausland sind stark rückläufig. Für Eigentumswohnungen sanken die Preise um bis zu fünf Prozent.
Wuppertal. Wer sein Mehrfamilienhaus während der vergangenen zwei Jahre an institutionelle Investoren verkauft hat, der hat mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Geld dafür erhalten, als er heute dafür bekommen würde.
Das berichteten jetzt Mitglieder des Immobilienverbands Deutschland aus Wuppertal, Solingen und Remscheid - denn im Zuge der internationalen Finanzkrise werden auch die ausländischen Investoren vorsichtiger: Im vergangenen Jahr kauften sie im Bergischen und vor allem in Wuppertal Immobilienpakete im Wert von etwa 150 Millionen Euro. Für dieses Jahr erwarten die Makler allenfalls noch ein Umsatzvolumen von höchstens 40 Millionen Euro.
Mittlerweile steigen diese Investoren zudem mit einer deutlich höheren Eigenkapitalquote in das Geschäft ein, weil das Geld bei den Banken nicht mehr so locker sitzt wie vor Beginn der Finanzmarkt-Krise. Folgen hat das alles auch für die Abwicklung. Die dauert jetzt unter Umständen viele Monate, obwohl früher alles binnen weniger Wochen über die Bühne gehen konnte.
Gesunken ist den Maklern Stephan A. Vollmer, Hans M. Stephen, Frank Müller, Arndt Krienen und Michael Teufel zufolge auch der Preis für Villen, wie sie sich mittelständische Unternehmer während der 60er Jahre zugelegt haben. Hohe Nebenkosten, hoher Pflegeaufwand, oft mehr als 2000 Quadratmeter Grundstück und ein Schwimmbad - das ist offenbar nicht mehr das, was sich flexible Geschäftsführer von heute wünschen.
Insgesamt sind die Preise für freistehende Eigenheime, Reihenmittelhäuser sowie Wohnungsmieten in allen drei bergischen Städten jedoch stabil. Für Eigentumswohnungen allerdings sind derzeit je nach Lage und Ausstattung drei bis fünf Prozent weniger fällig als noch im Vorjahr.
Und der Trend Richtung Stadt setzt sich fort. Kunden fragen den Maklern zufolge verstärkt danach, ob das neue Heim auch gut an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist.
Stabilität kennzeichnet auch die Büromieten. In Wuppertal wurden demnach 2007 rund 10000 Quadratmeter umgesetzt. Im Jahr davor waren es deutlich mehr. Allein für Wuppertal ist von einem Büroflächen-Leerstand von rund 120000 Quadratmetern die Rede.
Mangel herrscht jedoch an Produktions- und Lagerhallen - insbesondere in der Größe von etwa 1000 Quadratmetern auf modernen Flächen statt in Brachgelände.