Der Neue am Gymnasium am Kothen

Claus Wyneken hat am 1. Februar die Nachfolge von Hans-Werner Jahn angetreten. Zuvor war er Lehrer am Fuhlrott-Gymnasium.

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Claus Wyneken kommt etwas später zum vereinbarten Termin. Der Lehrer für Chemie und Sport musste eine Vertretungsstunde geben. Das Schneechaos am vergangenen Donnerstag hat den Schulalltag des Gymnasiums am Kothen kräftig durcheinandergewirbelt. Schüler kamen wegen ausgefallener Busse nicht zur Schule. Auch ein paar Lehrer schafften es nicht zum Gymnasium, das sich rühmt, im Grünen zu liegen. Wyneken ist seit zwei Wochen der neue Schulleiter am Gymnasium am Kothen und damit der Nachfolger des bisherigen Leiters Hans-Werner Jahn.

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„Das ist spannend, weil der Wechsel zum Halbjahr erfolgte, ohne Vorbereitung von Null auf Tausend“, sagt Claus Wyneken. Derzeit prasseln ganz viele neue Eindrücke, Gesichter und Erwartungen auf den 50-Jährigen ein. „Ich bin total herzlich aufgenommen worden. Am zweiten Tag habe ich mich schon nicht mehr fremd gefühlt“, sagt er.

Er fange gerade an, sich zu organisieren. Sein Vorgänger Hans-Werner Jahn stehe „auf Abruf“ bereit, wenn er Hilfe brauche. Der neue Schulleiter rechnet allerdings damit, dass er in den kommenden drei Jahren improvisieren muss. Die Schule wird nach einem umfangreichen Planungsprozess komplett saniert. Sein Büro wird dann auch schon mal zu einem Zwischenlager für Geräte aus dem Informatikraum.

Wuppertaler

Schulzeit

„Die Umbauphase hat mich gereizt“, sagt Wyneken. Auf einer Baustelle zu leben, mache ihm keine Angst. Denn ein neues Gebäude eröffne die Möglichkeit, neu zu denken. Auch wenn die Planungen für die neuen Gebäude schon weit fortgeschritten sind, reizt es Wyneken, bestimmte Bauabschnitte mitzugestalten.

„Mir war es wichtig, dass ich zu der Schule passen könnte“, sagt Wyneken über den Grund für seine Bewerbung am Gymnasium am Kothen. Das habe ihm den letzten Kick gegeben, sich zu bewerben. Er findet es wichtig, ein Gymnasium mit einem künstlerisch-musischen Schwerpunkt zu haben. Der bilinguale Zweig an der Europaschule habe ihn überzeugt.

Der gebürtige Bonner lebte in seiner Jugend zehn Jahre lang in Ägypten, weil sein Vater für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) arbeitete. Wyneken wuchs im Alter zwischen neun und 19 Jahren in dem nordafrikanischen Land auf. „Die Zeit in Kairo war prägend“, sagt Wyneken, der viele ägyptische Freunde hat, englisch und französisch spricht und über arabische Grundkenntnisse verfügt.

Ende der 80er-Jahre kam er zum Studium nach Wuppertal, weil es in Bonn nicht möglich war, Sport zu studieren. Seit 1999 ist Wyneken Lehrer, davon die meiste Zeit am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG). An der Schule war er seit 2001, zuletzt als Oberstufenkoordinator.

„Jetzt suche ich eine neue Herausforderung“, sagt Wyneken, der mit seiner Frau und drei Kindern in Wuppertal lebt. In seiner neuen Funktion sieht er sich vor allem als Organisator, Kommunikator und als Innovator. „Und dabei bin ich für alles verantwortlich“, sagt der neue Schulleiter. Das sei keine Belastung, sondern eine Herausforderung und eine spannende Aufgabe.

Er merke aber schon jetzt, dass er als Schulleiter in der Kommunikation sehr stark gefordert ist. Vor allem bei den sogenannten „Türschwellengesprächen“ mit Lehrern, in denen noch schnell das ein oder andere geklärt werden muss.

„Ich glaube, in den Punkten, die einen guten Schulleiter ausmachen, bin ich gut“, sagt Wyneken, der den Wunsch hat, seine Vorstellung von Bildung und Erziehung am Gymnasium am Kothen zu gestalten. Dabei ist es ihm besonders wichtig, die rund 1050 Schüler und 80 Lehrer am Gymnasium am Kothen mitzunehmen. „Wenn ich es schaffe, dass meine Kollegen gerne zur Schule kommen, kommen auch die Schüler gerne und die Eltern sind zufrieden“, sagt Wyneken.