Der Verkehr in der Südstadt wird geordnet

Für Dessauer Straße & Co. hat die Verwaltung verschiedene Ideen, damit der Durchgangsverkehr nicht zurückkehrt.

Foto: Andreas Fischer

Südstadt. Es gibt ein paar Bereiche in der Stadt, die dürften von der Sperrung der B 7 profitiert haben. Teile der Südstadt zum Beispiel, die vorher über eine gestiegene Verkehrsbelastung klagten, weil Autofahrer Dessauer Straße & Co. als Ausweichrouten Richtung Elberfeld nutzten. Bereits 2008 gab es deshalb ein Konzept, die Bereiche zu entlasten. „Nach Öffnung der B7 und der Bahnhofstraße sowie mit weiterhin gesperrter Straße Döppersberg findet seit geraumer Zeit die effektivste Methode zur Verlagerung von Durchgangsverkehr durch die Südstadt statt“, wie die Stadt es ausdrückt: Er ist nämlich gar nicht möglich. Damit der Verkehr, wenn denn jetzt auch bald die Straße Döppersberg wieder freigegeben wird, aber nicht zurückkehrt, wird das alte Konzept jetzt angepasst. Darüber berät heute Abend die Bezirksvertretung Elberfeld um 19 Uhr (Restaurant Atelier, Hofaue 51). Die Entscheidung fällt am 22. Februar im Verkehrsausschuss.

Unter anderem soll zunächst nur die Variante einer unechten Einbahnstraße in der Vereinstraße (das heißt mit Ausnahme von ÖPNV/Taxen/Radverkehr kann nur aus südlicher Richtung in die Vereinstraße eingefahren werden — innerhalb der Straße ist aber das Fahren in beiden Richtungen zulässig) umgesetzt werden. Der Fachbereich geht von einer „Reisezeiterhöhung“ von 26 Sekunden aus — was abschreckend sein sollte für alle Autofahrer, die dies als Ausweichroute nutzen wollen.

Im Zuge der Neukonzeption sollen auch die Radfahrer profitieren. Die im Bereich liegenden Einbahnstraßen sollen in Gegenrichtung freigegeben werden. Da sie zum Teil „unechte“ Einbahnstraßen sind, ist dort Zweirichtungsverkehr ohnehin möglich, und „für den Radverkehr die Einfahrt aus beiden Fahrtrichtungen in diese Abschnitte unkritisch“, begründet die Verwaltung.

Ein weiteres Ziel: „Mit Fertigstellung der verkehrlichen Teilprojekte des Gesamtprojektes „Neugestaltung Döppersberg“ reduziere sich die Verkehrsbedeutung des bislang als Landesstraße L 417 klassifizierten Straßenzuges Döppersberg/Dessauer Straße/Vereinstraße/Distelbeck im Vergleich zum Ursprungs-zustand deutlich“, heißt es in der Vorlage.

Eine regionale Verkehrsbedeutung sei nicht mehr gegeben, was auch nicht mehr gesamtverkehrsplanerisches Ziel sei. Deshalb soll der Bereich von einer Landes- auf eine Gemeindestraße zurückgestuft werden.

Vorteil aus Sicht der Stadt: Mit Umsetzung des Südstadtkonzeptes und nach Abstufung der L 417 bestehe ebenfalls keine Notwendigkeit mehr für das Ausklammern des Abschnittes Döppersberg/Dessauer Straße/Vereinstraße/Distelbeck aus der bestehenden Tempo-30-Zone nördlich der Weststraße. Sie soll zukünftig erweitert werden. Dafür, betont die Verwaltung, sei die vorherige abschnittsweise Abstufung der L 417 aber zwingende Voraussetzung.

Eine Ausweitung der Tempo-30-Zone würde Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Elberfelder Südstadt ausdrücklich begrüßen: „Das wäre optimal.“ Auch die Freigabe der Einbahnstraßen für Radfahrer sieht er positiv: „In der Fuhlrottstraße hat sich das auch bewährt.“ Er mahnt allerdings an, dass auf jeden Fall eine ausreichende Beschilderung gewährleistet werden müsse.