Wettbewerb Eine Maschine wie ein Vogel Pfau
Elberfeld · Die Industrie-Designer der Uni haben Geräte in den Wettkampf geschickt.
„Hochstapeln“ – darum ging es beim Kachelcross-Wettbewerb der Industrie-Designer der Bergischen Universität. Die Aufgabenstellung war wörtlich zu nehmen: Vier Teams sollten ein Produkt entwickeln, das selbständig übereinander stehende Kisten sortiert und in neuer Reihenfolge stapelt.
Dabei ging es nicht nur um die Entwicklung eines Modells, das beim Wettkampf am Freitag vollautomatisch funktionieren musste. Die Aufgabe war erst dann erfüllt, wenn ein markiertes Buch in einer der Boxen den Weg zur Ausgabestelle zurückgelegt hatte. Seit Mitte Dezember gestalteten die Drittsemester auch ein Modell im Maßstab 1:5, das ein mögliches Serienprodukt darstellt. Ihre Ereignisse stellten sie jetzt auf dem Campus Grifflenberg vor.
Den Gesamtsieg fuhren Lisa, Justus, Philipp, Pin-Yu, Virginia und Hannah vom Team „Pavo“ ein. In Teildisziplinen wie Technische Effizienz und Transportkonzept konnte ihnen keiner das Wasser reichen. Der Jury gefiel vor allem der ruhige Ablauf des Systems. Damit ließen sich auch rohe Eier transportieren.
Die Maschine sah von vorn so aus, als hätte man vier Holztüren hintereinander aufgestellt und mit einem Seilzug verbunden. Ein anderes Bild bot sich, wenn man das Ganze von der Seite betrachtete. Sobald die Maschine in Gang gesetzt war, zogen die „Türen“ in zügigen Bewegungen auseinander – wie die Schwanzfedern eines Pfaus, nach dem sich das Team benannt hat („Pavo“ ist lateinisch Wort für Pfau).
Professor Gert Trauernicht, Betreuer des Kachelcross-Projekts, wollte es genau wissen. „Wir hätten gern das Buch Nr. 4.“ Also lief das Sortierprogramm an. Nach mehreren Durchläufen transportierte die Maschine die nummerierte Kiste, in der das Buch lag, zur Ausgabe. 55 Sekunden dauerte der Vorgang. Eine gute Zeit, hieß es aus dem dicht gedrängten Publikum. Das könne beim Sortieren von Hauspost nützlich sein.
Zweitplatzierter beim Wettbewerb war das Team „FMA Box“. Ihre Maschine strebt – anders als das „Pavo“-Modell – in die Höhe und nutzt die Schwerkraft der Logistikkisten, um sie von oben nach unten zu transportieren. Ihr 1:5-Produktmodell zielt nicht auf Unternehmen ab, sondern auf den Einsatz in Flüchtlingslagern. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation, erklärten die Teammitglieder, braucht es für die Ersthilfe 30 Medikamente. All diese Medikamente können im fertigen Produkt Platz finden. Die Technik sorgt für die angemessene Dosierung der Mittel und gibt sie an den Patienten aus.