Torte im ehemaligen Stall So läuft es im Johann’s in Wuppertal Beek

Wuppertal · Simone Singer betreibt in einem denkmalgeschützten Gebäude ein Café. Am Wochenende hilft die ganze Familie mit.

Simone Singer und Markus Mohr haben den Stall umgebaut.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Das Holz flackert im Kamin, die rohen Ziegelmauern des Cafés „Das Johann‘s“ an der Beek strahlen ehrwürdigen Charme aus. Tische sind locker im Raum verteilt. „Wir haben unsere Kindheit hier verbracht, als das noch ein Stall war“, erzählt Simone Singer, die in der Nähe wohnt. Als das Boda Weinhaus auszog, entschied sich die Sozialpädagogin gemeinsam mit ihrem Bruder Markus Mohr und ihrer Familie, in dem denkmalgeschützten Gebäude das Café zu eröffnen.

Von der Straße aus ist kaum zu bemerken, dass hier jetzt kein landwirtschaftlicher Betrieb mehr agiert. Nur die Stühle vor dem Haus deuten darauf hin. „Woanders hätten wir das nicht gemacht – aber wir fanden, dass hier unbedingt ein Café hinein muss“, sagt Simone Singer. Also entwickelten die Geschwister ein Konzept, besuchten Gründerseminare der IHK und eröffneten vor zwei Jahren schließlich das Café.

Kuchen und Torten backt die Chefin jeden Morgen gemeinsam mit einer Freundin frisch. Auch das Brot knetet sie jeden Tag neu. Am Wochenende serviert das Team ab 9 Uhr Frühstück à la carte, während der Woche ab 11 Uhr. „Wir wollten kein Büfett, weil das so viel Unruhe hineinbringt“, erklärt Simone Singer.

Am Wochenende hilft die ganze Familie mit

Mittags gibt es Kleinigkeiten wie Flammkuchen, Eintopf, Salate, Matjes oder Spiegelei zum Brot. Mittwochs ist Reibekuchentag. Wer im Johann‘s einkehren möchte, muss allerdings unbedingt reservieren: „Meistens sind selbst mittwochs um 12 Uhr schon alle Tische belegt“, erzählt die Wirtin. Viele Gäste schätzten das stilvolle Ambiente und die nette Atmosphäre. „Mir ist es wichtig, mit den Gästen zu sprechen“, sagt Simone Singer. Am Wochenende hilft die ganze Familie mit, dazu kümmert sich ein junges Team um die Gäste.

Anfragen für Familienfeiern kann das Team nur eingeschränkt annehmen. Höchstens zweimal im Monat soll das Johann‘s dadurch für die Allgemeinheit geschlossen sein. Und um 22 Uhr ist auch dann Schluss – den Anwohnern zuliebe. Das Publikum ist bunt gemischt: Senioren treffen sich zum Essen, junge Paare kommen beim Spaziergang vorbei, Kinder bestellen stolz eine Waffel. Die fünf Parkplätze vor dem Haus sind schnell belegt – dann müssen die Gäste etwas weiter unten an der Straße parken. Im Sommer bietet die Freifläche neben dem Haus mit weitem Blick über das Tal schöne Sitzmöglichkeiten. Ostern gibt es selbst geräucherte Forelle, bei schönem Wetter wird draußen gegrillt.