Dezernent Kühn: Der EKV hat zu kleine Kindertagesstätten

Der Sozialdezernent erneuert sein Angebot, um die Kitas zu retten.

Wuppertal. Die Diskussion um die Zukunft der Kindertagesstätten des Evangelischen Kindertagesstättenvereins (EKV) geht unvermindert weiter. Nachdem der Vohwinkeler Presbyteriumsvorsitzende Armin Lange erklärt hatte, dass die Stadt kirchlichen Trägern gegenüber nicht wohl gesonnen sei, geht Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD) in die Offensive.

Im Gespräch mit der WZ erklärte Kühn am Donnerstag, dass der EKV deswegen mit der Finanzierung seiner Kindergärten hadere, weil er strukturelle Probleme habe. Erstens habe der EKV oft kleine Einrichtungen, was sich aufgrund der geringen Zahl der betreuten Kinder finanziell negativ auswirke, und zweitens beschäftige er mehr älteres Personal als die anderen Träger, das aufgrund der Tarifverträge höhere Gehälter erhalte.

Laut Kühn habe dies zur Folge, dass die Pauschalen zur Finanzierung beim EKV daher nicht ausreichten — im Gegensatz zu anderen Trägern.

Erneut wandte er sich gegen die Kritik, man wolle kirchliche Kindergärten schließen. „Wir haben ein dreistufiges Angebot gemacht. Zuerst versuchen wir, einen freien Träger für die Kindergärten zu finden. Gelingt dies nicht, dann versuchen wir diese Kitas mit einer Elterninitiative, gerne aus der evangelischen Kirche, zu erhalten. Erst wenn auch das nicht gelingt, würde die Stadt dann die Einrichtungen übernehmen“, schildert der Sozialdezernent seine Absicht.

Laut Kühn zahle der EKV derzeit etwa 20 Prozent mehr für seine 31 Kitas, als er durch die Pauschalen erstattet bekomme. Kirchliche Träger müssen derzeit laut Stadt zwölf Prozent der Gesamtkosten ihrer Kita finanzieren und gelten als reiche Träger. Bei den sogenannten armen Trägern — wie etwa der Arbeiterwohlfahrt (Awo) — sind es lediglich neun Prozent. Elterninitiativen zahlen sogar nur vier Prozent.

“ Ein Interview mit Superintendentin Ilka Federschmidt zur Lage der evangelischen Kirche lesen Sie am Samstag in der WZ Wuppertal.