Logistik DHL bezieht neuen Standort ab Mai
Nordstadt · Die Bauarbeiten an der Schwesterstraße laufen wie geplant. Start soll im Herbst dieses Jahres sein.
Es ist unverkennbar, dass sich an der Schwesterstraße kurz vor der Autobahn-Auffahrt Elberfeld etwas tut: Wo vorher noch eine große Baustelle war, prangt heute ein riesiges Gebäude in leuchtender postgelber Farbe. Dort entsteht seit einigen Monaten eine mechanisierte DHL-Zustellbasis, der Bau ist inzwischen weit fortgeschritten. Der neue 20 000 Quadratmeter große Standort wird von der Deutschen Post DHL Group im Mai bezogen, ab Juni soll die Einrichtung erfolgen.
Hochmodern und nachhaltig - so beschreiben die Zuständigen die Zustellbasis im Konsens. Neben dem Einsatz von Elektrofahrzeugen, den sogenannten Streetscootern, für die Auslieferung der Pakete wird auch die Halle nach modernsten Vorgaben in Sachen Heizung, Wärmedämmung und Begrünung gebaut. Der Stadt Wuppertal sei es sehr wichtig gewesen, grüne Flächen mit einzubringen, sagt Projektleiter Jürgen Rexing von der Firma Hellmich, die mit dem Bau der Zustellbasis beauftragt worden ist. Daher habe man sich entschieden, das komplette Dach des Gebäudes wie eine Art Heidelandschaft zu begrünen.
Die Bauarbeiten laufen
nach Zeitplan
Für die emissionsfreien Streetscooter - deren Unternehmen eine Tochter der Deutschen Post ist - werden entsprechende Ladesäulen am Standort eingebaut, ebenso wie eine Packstation, an der die Kunden ihre Pakete bei Nichtzustellung zukünftig abholen können.
„Wir sind sehr gut in der Zeit“, erklärt der Projektleiter, „es gab bisher keine Probleme und dass wir keinen richtigen Winter hatten, hat uns auch gut getan.“ Aktuell müsse noch bemessen werden, wie viele Wuppertaler Post-Bezirke dorthin verlagert werden sollen. „Zu Anfang werden es etwa 30 bis 40 sein, in denen rund 70 Mitarbeiter eingesetzt werden“, so der zukünftige Leiter der Zustellbasis, Frank Resch. Schritt für Schritt werde man die Basis dann allerdings füllen, sodass zum Schluss 100 Zusteller 100 Bezirke von der Schwesterstraße aus beliefern. Deshalb auch der korrekte Name des Projektes: mechZB 100.
Durch die neue Zustellbasis sollen die umliegenden Paketzentren entlastet werden, denn die Sendungsmenge an Paketen steigt weiter und weiter - vor allem in Wuppertal. Diese Paketflut soll durch die zusätzliche Basis aufgefangen werden. Ausschlaggebend für diesen Standort war die gute Lage nahe der Autobahn 46, wodurch Fahrten durch die Stadt vermieden und die Wege in der Zustellung kürzer werden. „Der Verkehr wird also entzerrt und es wird kein Stauaufkommen geben, wie erst von den Bewohnern befürchtet“, sagt Jürgen Rexing. Auch für die Lärmdämmung ist gesorgt, da eine 40 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand in der Kurve der Schwesterstraße hochgezogen wird, um die Bewohner von möglicher Geräuschbelästung abzuschirmen.
Die inzwischen mehr als 80 mechanisierten Zustellbasen seien neben den Paketzentren die zweite wichtige Säule des postalischen Paketnetzwerks in Deutschland. Mechanisiert bedeutet dabei, dass die eingebaute Verteilanlage dank automatischer Sortiertechnik die Pakete dem entsprechenden Zusteller direkt zuordnet. Das heißt die Pakete landen sofort im richtigen LKW. „So wie die Koffer im Flughafen, die sofort auf dem richtigen Kofferband landen“, sagt Jürgen Rexing lachend.
Vor dem Weihnachtsgeschäft soll die mechZB mit der Zustellung starten, wenn Rekordmengen an Paketen versandt werden müssen. Ab Oktober gehen die Bestellungen dafür los, daher wird die Eröffnung für diesen Zeitraum geplant. Ab Herbst rollen die gelben Lieferwagen mit rotem Logo von der Schwesterstraße aus los.