Wuppertal Diakonie ehrt zwölf Mitarbeiter

Die meisten von ihnen arbeiten bereits seit 25 Jahren dort. Ein Kronenkreuz gab es als Dankeschön.

Die Diakonie hat am Dienstag langjährige Mitarbeiter ausgezeichnet.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigt die Wuppertaler Diakonie in ganz unterschiedlichen Bereichen. Zwölf von ihnen wurden am Dienstag in einer Feierstunde geehrt. Sie waren im vergangenen Jahr bereits ein Vierteljahrhundert bei einem diakonischen Arbeitgeber beschäftigt. Die meisten der Jubilare haben 1991 bei der Diakonie in Elberfeld oder Barmen angefangen. Inzwischen gehören sie alle zum selben Arbeitgeber, der ihnen - vertreten durch Geschäftsführer Martin Hamburger - gratulierte.

Als kleines Dankeschön für ihre „gelebte Nächstenliebe“ erhielten die Jubilare das Goldene Kronenkreuz, das Symbol der Diakonie, als Anstecknadel. Dabei ging es durchaus emotional zu. Zu Tränen gerührt war Martin Hamburger, als er seiner Assistentin, Veronika Wimmer, für ihr langjähriges Engagement dankte. Dennoch kam der Humor nicht zu kurz: Sie habe ihn bei seinem Vorstellungsgespräch vor 14 Jahren in eine kleine Kammer gesetzt, gab Hamburger in der Laudatio launig zum Besten. Worauf die Jubilarin prompt erwiderte: „Das war mein Büro.“ Auch sie hat die erste Begegnung mit ihrem jetzigen Chef deutlich vor Augen: „Er brauchte damals einen eigenen Stuhl für sein Gipsbein.“

Über ihre 25 Jahre als Assistentin der Geschäftsführung der - zu Beginn ihrer Tätigkeit noch Elberfelder - Diakonie könnte Veronika Wimmer Bücher schreiben. Sie war 2001 dabei, als das Landeskriminalamt den damaligen Geschäftsführer festnahm und alle Unterlagen beschlagnahmte. „Da fühlte ich mich ganz schön allein auf weiter Flur“, weiß sie noch heute. Den Zusammenschluss der Kirchenkreise Elberfeld und Barmen und der jeweiligen diakonischen Werke erlebte sie hautnah mit.

Seine Heimat fand Erwin Kafka 1991 im Pflegezentrum Haus Hardt, das in jenem Jahr gerade neu eröffnet hatte. „Ich war zunächst über ,Arbeit statt Sozialhilfe’ eingestellt und habe dem Hausmeister geholfen. Dann bekam ich einen festen Vertrag und war halb in der Werkstatt und halb in der Pflege beschäftigt“, berichtet Kafka, der das neue Kronenkreuz stolz am Revers seines Jacketts trägt. Später war er dann nur noch als Pflegehelfer und in den letzten drei Jahren vor dem Ruhestand als Betreuungsfachkraft eingesetzt.

Seit Dezember ist Erwin Kafka in Rente, doch von seinem ehemaligen Arbeitsplatz schwärmt er: „Ich hatte eine Wohnung, in der ich nicht oft war, und ein Zuhause“ - das sei Haus Hardt gewesen. Jede Ecke von Haus und Grundstück habe er gekannt, sowohl den Bewohnern als auch den Kollegen geholfen und sich immer wohlgefühlt. „Wir waren ein Haus, eine Familie. So habe ich auch gehandelt.“

Seit 25 Jahren zufrieden mit ihrer Arbeitsstelle sind auch Christine Hiller und Karin Rück. Sie gehören zum Hauswirtschaftsteam im Johann-Burchard-Bartels-Haus an der Wikingerstraße. „Küche war schon immer meins. Früher haben wir hinter den Kulissen gearbeitet. Aber durch die Umstellung, dass wir das Essen direkt auf den Stationen servieren, haben wir jetzt persönlichen Kontakt mit den Bewohnern“, erzählt Karin Rück. Das gefalle ihr gut, direkt für die älteren Menschen da zu sein.

Mit jungen Menschen arbeitet Silke Angenendt. Seit 2013 ist sie Erziehungsleiterin im Evangelischen Kinderheim Nesselstraße. Angefangen hat sie 1991 in der Gefährdetenhilfe. Dass sie den diakonischen Gedanken der Nächstenliebe lebt, den Martin Hamburger in seiner Rede für die Jubilare immer wieder hervorgehoben hatte, merkte man deutlich. „Wir wollen Kindern, denen es nicht gut geht, ein gutes Leben und ein sicheres Zuhause auf Zeit bieten. Das Leben soll auch für diese Kinder schön sein“, erklärt die Sozialarbeiterin. Das Besondere an den Grundsätzen der Diakonie sei das christliche Menschenbild, erklärt Angenendt: „Wir nehmen jeden Menschen so an, wie er ist. Wir helfen aus Nächstenliebe, nicht aus wirtschaftlichen Gründen.“