Wandel im Quartier „Die Digitalisierung beginnt direkt vor Ort“
Ölberg. · Klaus Lüdemann referierte in der Kreuzkirche zu Chancen des Digitalen Wandels im eigenen Quartier.
Ob Musik überall per Smartphone gehört wird oder Bankgeschäfte online abgewickelt werden – der digitale Wandel greift in allen Lebensbereichen um sich. Wie die Digitalisierung auch direkt vor der Haustür im eigenen Viertel genutzt werden kann, dazu stellte am Mittwochabend Klaus Lüdemann Möglichkeiten vor. Sein Vortrag in der Kreuzkirche auf dem Ölberg beschäftigte sich mit der Frage, welche Chancen zur Kommunikation innerhalb eines Stadtteils das Internet bietet.
Lüdemann stellte zunächst die Grundlagen für den Austausch im Netz heraus. Neben den obligatorischen Datenbanken und Kupferdatenübertragung rücke auch das Glasfaserkabel als Vermittler in den Vordergrund. Hier gebe es zwischen verschiedenen Städten noch „eklatante Unterschiede“, so Lüdemann. Beispielsweise sei Wülfrath in dieser Hinsicht weitaus besser aufgestellt, Grund dafür seien unterschiedliche Anbieter.
Wozu diese Datenübermittler konkret im eigenen Quartier genutzt werden können, verdeutlichte der Elektroingenieur anhand dreier Beispiele aus Wuppertal. Nordstadt, Mirke und Arrenberg verfügen über eine eigene Homepage. Diese Seiten können für Veranstaltungen, Kontakte oder Dienstleistungen genutzt werden. Auch die Website „nebenan.de“ stellte Lüdemann als potenzielle Plattform für den Austausch vor. Anwendungsgebiete reichen laut ihm vom Verleihen der Leiter zum Renovieren über die Tagesmutter-Suche bishin zum schlichten Kontaktknüpfen. Auch Kurioses hat er bereits erlebt, als etwa eine „Leihoma“ gefragt war.
Internetseiten der Quartiere werden nur wenig genutzt
Insgesamt würden die genannten Angebote jedoch wenig genutzt oder gar nicht mehr auf den aktuellen Stand gebracht, bedauert Lüdemann. Sein Vorschlag zur Verbindung der Bürger der Stadt über das Netz: Sogenannte „Digitale Ökosysteme“, über die Produkte und Leistungen aus der Stadt gebündelt angeboten werden. Dadurch könne man einen „neuen und einzigartigen Kundenmehrwert generieren“, der dazu befähigt, erst im Internet Kontakt zu knüpfen und dann gemeinsam aktiv zu werden, erklärte der Quartiersentwickler. Wichtig sei dabei, dass auch die Menschen eingebunden werden, die noch nicht mit dem Netz vertraut sind.
Auch wies Lüdemann auf Ideen zur stärkeren Digitalisierung nicht nur auf gesellschaftlicher, sondern auch auf institutioneller Ebene hin. Die Verwaltung der Stadt arbeite mit immer weniger Papier. Auch die Debatte um intelligentere Ampelsteuerung war Thema. Lüdemanns Wunsch ist es, in Zukunft digitale Möglichkeiten zum Beispiel auch bei der Kfz-Zulassung nutzen zu können.
Aus den Vorschlägen des Elektroingenieurs entwickelten sich schon während des Vortrages angeregte Gespräche zur Digitalisierung im Quartier. Die könne einen Stadtteil beleben, so Lüdemann: „Die Nutzung von Online-Angeboten soll mehr direkte Kommunikation bringen.“