Die Jackstädts: Ein Unternehmerpaar mit Herz und Weitblick
Dr. Werner und Lore Jackstädt haben die Wuppertaler zu ihren Erben gemacht.
Wuppertal. „Reden ist Blech, Schweigen ist Silber, Handeln ist Gold.“ Diesen Leitspruch hat der Wuppertaler Unternehmer Werner Jackstädt zeit seines Lebens beherzigt und so ein großes Erbe hinterlassen. Den Weltkonzern „Jac“, einen der weltweit führenden Hersteller von selbstklebenden Papieren und Folien, leitete er mit großem Erfolg bis ins hohe Alter, wobei die prägnante und unverwechselbare Art des Firmenchefs das Unternehmen prägte. „Er scheute nicht das unternehmerische Risiko, doch was Geldanlagen betrifft, da vermied er riskante Geschäfte“, erinnert sich Rolf-Peter Rosenthal, der viele Jahre als Geschäftsleitungsmitglied der Deutsche Bank AG, Region West, Werner Jackstädt beraten hat.
In der strikten Unternehmensphilosophie liegt auch der Erfolg der von Dr. Jackstädt im Herbst 2002 ins Leben gerufenen Dr. Werner Jackstädt-Stiftung begründet. 200 Millionen Euro beträgt das Stiftungsvermögen, das aus dem Verkauf der Jackstädt-Gruppe im Jahr 2002 an den amerikanischen Konkurrenten „Avery Dennison Corporation“ stammt. Gesundheitliche Gründe hatten den Alleininhaber zum Verkauf bewogen. Seine nachlassenden Kräfte, er war am Ende seines Lebens fast erblindet, setzte Jackstädt nun gemeinsam mit seiner Frau Lore für den Aufbau der Stiftung ein.
Ihr verlieh er seine Handschrift und gab ihr eine klare Ausrichtung. So konzentrieren sich die Förderaktivitäten der Jackstädt-Stiftung auf drei große Felder: Forschung im Bereich Betriebswirtschaftslehre, Medizinische Forschung sowie Kulturelle und Soziale Projekte in seiner Heimatstadt Wuppertal. Welch große Hilfe die Jackstädt-Stiftung für Wuppertal bedeutet, wurde bereits 2003 deutlich, als Werner Jackstädt fünf Millionen Euro für die Wuppertaler Bühnen bereitstellte. Es folgten viele Großspenden, so gab er zum Beispiel auch eine Million Euro für den Umbau der Schwimmoper. Im Alter von 80 Jahren starb Werner Jackstädt am 19. März 2005. Lore Jackstädt führt sein Erbe weiter. Über 550 Projekte wurden bisher mit insgesamt 50 Millionen Euro gefördert.