Zentrum. „Die Klotzbahn ist nur Durchgangsstation“

Zentrum. · Leerstände bestimmen das Straßenbild. Meinung der Händler geht auseinander.

Peer Mewes vom Musik-Flohmarkt ist eine Institution an der Klotzbahn. Er selbst bezeichnet sich als „Dino“, hat andere Ladenlokale überlebt.

Foto: Fischer, Andreas

Reger Durchgangsverkehr ist normalerweise der Garant für lebhafte Umsätze. Doch diese Regel tritt nicht immer zu. Beispielsweise an der Klotzbahn, wo es zwar einige mäßig bis gut frequentierte Ladenlokale, aber auch eine Reihe von Leerständen gibt, nachdem die Geschäftsinhaber offensichtlich mangels Umsatz und daraus resultierenden fehlenden Erträgen aufgegeben haben.

Traurigstes Beispiel hierfür dürfte das für Gastronomie vorgesehene Ladenlokal oberhalb der langjährigen Apotheke sein. Egal, ob System-Gastronomie, Pizzeria oder Asia-Food, es funktionierte einfach nicht, und die Speisekarten verschwanden meist schnell aus den Aushängen und die Schaufenster verbreiteten gähnende Leere.

„Die Gastromeile ist eben direkt in der City“, erklärt Cihad Alyelken vom gegenüber liegenden Star-Elektronik diese Misere und hat aufgrund seiner mehrjährigen Beobachtungen auch noch andere Gründe für den mäßigen Geschäftserfolg auf der Klotzbahn auf Lager: „Die Menschen gehen über die Klotzbahn in die Stadt und haben bestimmte Ziele oder wollen nur bummeln. Aber unsere Straße ist dabei nicht das Ziel. Ebenso ist es, wenn sie ihre Einkäufe erledigt haben. Auch dann ist die Klotzbahn nur eine Durchgangsstation.“

Dessen ungeachtet zeigt sich Peer Mewes, Inhaber des Musik-Flohmarktes mit Umsatz und Ertrag nicht unzufrieden. Wobei anzumerken ist, dass seine Sparte in dieser Form in Wuppertal mehr oder weniger konkurrenzlos ist und die Kunden, die preiswerte Instrumente erwerben wollen, ihn gezielt aufsuchen. „Ich verkaufe hier nur geprüfte und gegebenenfalls reparierte Instrumente. Das wissen meine Kunden“, so Mewes, der seit rund zehn Jahren vor Ort ist und sich als „Dino“ sieht.

Der Zustand der Rathaus-Galerie wirkt sich auf die Klotzbahn aus

Seit mehr als 20 Jahren gibt es „Nice Juwelier“ mit dem Inhaber Yahya Cakir auf der Klotzbahn. „Früher, als die Rathaus-Galerie noch nicht so viele Leerstände hatte, hat sich das auch auf unser Geschäft positiv ausgewirkt. Es ist zuletzt weniger geworden“, beobachtet der erfahrene Juwelier die Entwicklung. Und auch Diplom-Kosmetikerin Ibtisam Salem, die vor drei Jahren mit ihrem Medical Beauty Center den Schritt in die Selbständigkeit gewagt hat, verspürt einen leichten Rückgang, ist aber dennoch einigermaßen zufrieden mit der Kundenfrequenz am Eingang zur Elberfelder City.

Bernd Seibert, pensionierter Friseurmeister und nur noch als Berater bei „Haarscharf“ tätig ist wegen der Leerstände auf der Klotzbahn nicht sonderlich besorgt. „Bisher wurden Geschäftsaufgaben immer recht schnell durch neue Inhaber ersetzt“, meint er aufgrund seiner langjährigen Erfahrung.