Briller-Kreuz Die Krux mit der Stützwand-Kunst in Wuppertal

Wuppertal · Viele offene Fragen bei der Gestaltung der Fläche am Briller-Kreuz.

Wie geht es mit der künstlerischen Gestaltung der Stützmauer unterhalb des Bethesda-Krankenhauses weiter?

Foto: Fischer, Andreas H503840

Seit Ende Februar gibt es nach langer Wartezeit Bewegung an der Stützwand am Briller Kreuz unterhalb des Bethesda-Krankenhauses. Bereits seit 2014 ist bekannt, dass die Mauer größere Schäden aufweist. Seither wurde die Sanierung immer wieder aufgeschoben. Der Grund: die fehlende Finanzierung. Schon 2018 hieß es, dass die Mauer frühestens 2020 renoviert werden könne, seither sind wieder fünf Jahre vergangen.

Die Stadt hat nun in einer Pressemitteilung angekündigt, dass noch nicht sicher sei, wie die künstlerische Gestaltung aussehen solle. Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken (CDU) verwies darauf, dass die Bezirksvertretung (BV) darüber entscheiden werde. Für die kommende Sitzung am Donnerstag (18.30 Uhr, Gemeindezentrum Uellendahl) steht das Thema jedenfalls noch nicht auf der Tagesordnung.

Dabei könnte die Mauer bereits im Mai fertig sein, so denn der Zeitplan eingehalten wird. Was bereits jetzt ausgeschlossen werden kann: Dass hier ein Mural (Wandbild) des Vereins Urbaner Kunstraum entsteht. „Die Stützmauer passt nicht in unser Konzept – wir möchten einen Bezug zu den Menschen herstellen und den gibt es an dieser Stelle so nicht“, erklärt Projektleiterin Valentina Manojlov. Die Fördergelder seien nicht für solche Projekte vorgesehen. Ginge es nur um die Vermittlung von Künstlern oder Künstlerinnen und das Projekt würde anders finanziert, sähe es wieder anders aus.

Oliver Conyn, Obermeister der Malerinnung Wuppertal, erneuert hingegen seine Bereitschaft, die Gestaltung der Wand zu übernehmen. Er hatte bereits 2021 angeboten, dass Auszubildende das Projekt angehen könnten. Er schiebt jedoch auch ein dickes „Aber“ mit ein: „So etwas muss von langer Hand geplant sein, es müssen Sponsoren gefunden werden“, erklärt er. Ein halbes Jahr Vorlaufzeit rechnet er durchaus ein. „Bislang ist die Stadt aber noch nicht auf uns zugekommen. Dabei müssten noch einige Dinge geklärt werden, etwa, wie es mit dem Gerüst aussehen würde, den Kosten und ähnlichem“, sagt Conyn. 2021 hatte er von etwa 5000 bis 6000 Euro an Farbkosten für die rund 500 Quadratmeter große Wand gesprochen. „Da kann man jetzt wieder 30 bis 40 Prozent draufschlagen, die Preise sind in den letzten Jahren stark gestiegen.“ Er würde sich freuen, wenn es hierzu bald eine entsprechende Kommunikation gebe.

Die Stützmauer wurde 1971 erbaut, vier Jahre später erfolgte die Bemalung nach dem Entwurf eines Schülers: Martin Dietz hat die Vorlage in der siebten Klasse am Gymnasium Vohwinkel im Unterricht entworfen. In einem früheren Artikel der WZ erzählt Dietz, mittlerweile Arzt, dass das Bild „Die Entwicklung der Erde“ zum Thema „Großformatige Kunst“ entstanden sei und mit seinen sieben Ebenen auf der biblischen Schöpfungsgeschichte basiert. Mit 73 Metern Länge und bis zu 9,5 Metern Höhe galt das Kunstwerk lange als „wohl größtes Wandgemälde Wuppertals“.