Die Meister an der Gitarre – Festival in der Börse

Zum dritten Mal fand in der Börse das Wuppertaler Gitarrenfestival statt. Nicht jeder der Auftritte kam gleich gut an.

Elberfeld. "Good Day, Mate" - so begrüßte Michael Fix am Sonntag das Publikum in der Börse mit dem typischen Gruß seiner australischen Landsleute. Allein auf der Bühne im Roten Salon brauchte er nicht mehr als seine Gitarre, um die Zuhörer auf eine musikalische Reise durch seine Heimat mitzunehmen: "Wir sind jetzt in Alice Springs, und die Sonne geht langsam auf." Die Eigenkomposition "Sunrise of Alice" ist eine Hommage an den berühmten roten Inselberg Uluru oder auch Ayers Rock.

"Fingerstyle" wird die Spieltechnik von Fix genannt. Die Gitarre wird nicht mit einem Plektrum gespielt, sondern die Saiten werden mit den Fingern gezupft. Dass die akustische Gitarre trotz dieser minimalistischen Spielweise vielfältig klingen kann, bewies Fix vor gut 120 Zuhörern. Besonderer Höhepunkt seines Auftritts war die Interpretation des Rolling Stones-Klassiker "Paint it Black" - ein Lieblingsstück vieler seiner Fans, erklärte Fix im Gespräch mit der WZ. Jedes Jahr im Herbst kommt der Australier nach Deutschland, geht auf Tour und besucht seine 94-jährige Großmutter in Dortmund. Doch nicht nur deshalb ist Fix gerne hier. "Das deutsche Publikum genießt die Musik und hört einfach nur zu. In Australien ist man eher Hintergrundmusiker", sagte Fix nach seinem Auftritt.

Kai Heumanns "Latin Guitar Project" knüpfte nahtlos an das Akustikprogramm von Fix an. Die traurig-schöne Melancholie Lateinamerikas brachte Heumann mit zwei weiteren Gitarristen, ebenfalls gezupft, auf die Bühne. Zusätzlich kamen sowohl eine Bongo-Trommel als auch ein Didgeridoo zum Einsatz.

Einen waschechten Blues spielte Eamonn McCormack mit seiner Band und sprach dem Publikum aus der Seele - wird auch den Wuppertalern doch ein gewisser Hang zum Wehklagen nachgesagt. Doch schon das zweite Lied McCormacks war rock-lastiger. Seine Gitarre beinahe quälend griff der Ire in die Saiten - zu hart für einen Großteil des Publikums. Der druckvolle Blues-Rock McCormacks mochte nicht so ganz in das Konzept des Abends passen und die Freunde akustischer Gitarrenmusik verließen das insgesamt vierstündige Festival vorzeitig.