18 symbolische Elemente Die Reise zur Konfirmation beinhaltet in Wuppertal den „Konfi-Koffer“

Wuppertal · Darin befinden sich unter anderem ein Holzkreuz und eine Bibel.

Beate Haude präsentiert den Inhalt des Konfi-Koffers – dazu gehören auch Pumps und ein Konfirmationsanzug.

Foto: Andreas Fischer/Fischer, Andreas

„Wie bringe ich möglichst viele junge Menschen dazu, sich für die Konfirmation zu entscheiden?“ Eine Frage, die aufkam während des Gespräches eines Pfarrers mit Beate Haude, seit fast einem Vierteljahrhundert Schulreferentin der Evangelischen Kirche.

Angesichts dessen, dass immer weniger Kinder in einem Elternhaus aufwachsen, in dem christliche Werte verinnerlicht und gelebt werden, zeigen auch immer weniger Jugendliche Interesse daran, sich konfirmieren zu lassen. Auch um dem entgegenzusteuern, reifte in Beate Haude eine Idee, deren Umsetzung sie mit dem Schulreferat, Theologen, Religionspädagoginnen und -pädagogen und Lehrerinnen besprach: Ein Koffer, seinem Zweck entsprechend kurz „Konfi-Koffer“ genannt, der mithelfen soll, den Konfirmanden-Unterricht und als Segment der religiösen Bildung den schulischen Religionsunterricht zu bereichern. „Alles, was darin eingepackt ist, soll Hand und Fuß haben und den Unterrichtenden die Arbeit erleichtern“, so Haude, die der WZ das silberfarbene Reisegepäck an ihrem Arbeitsplatz der bestens ausgestatteten Bibliothek der Citykirche in Elberfeld vorstellte.

Ein Rollkoffer, der im Schulreferat ausgeliehen werden kann und der es nicht nur wegen seines stattlichen Gewichts in sich hat. Es wurden nämlich viele Symbole ausgewählt, die dazugehören, wenn die Jugendlichen nicht nur als kirchenmündige Mitglieder in die Gemeinde aufgenommen werden, sondern auch einen großen Schritt in Richtung Erwachsenwerden tun und die Möglichkeit erwerben, Patenschaften zu übernehmen.

Recht zur Teilnahme an der sakralen Handlung

Dazu gehört auf jeden Fall die festliche Kleidung anlässlich des besonderen Anlasses. Nämlich die „Pumps“ für die jungen Damen und für die Jungs der viel zitierte Konfirmationsanzug, meist der erste Anzug im Leben der männlichen Konfirmanden, einhergehend mit dem Gefühl, die Kindheit endgültig hinter sich gelassen zu haben. Sie gehören selbstverständlich zum Inhalt des Konfi-Koffers. Ebenso wie ein Bündel Hundert-Euro-Scheine, die natürlich nur aus täuschend echt bedrucktem Papier bestehen, da Geld als Geschenk bei Konfirmationen schon vor mehr als einem Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte.

Ein stattliches Holzkreuz steht für den kirchlichen Sinn der Konfirmation, ebenso wie ein Bibel-Exemplar, ein Gesangbuch und Oblaten (in der evangelisch-reformierten Kirche wird anstelle der Oblaten das authentischere Brot bevorzugt) für das Abendmahl, denn mit der Konfirmation erwirbt der junge Mensch das Recht zur Teilnahme an dieser sakralen Handlung.

Zum Abendmahl gehört natürlich auch der Kelch mit Wein, der jedoch im Konfi-Koffer in alkoholfreier Version mit eingepackt ist. „Wir wollten nicht Gefahr laufen, dass der Koffer mal unbeaufsichtigt herumsteht, ein junger Mensch die Flasche mitnimmt und sich den Inhalt einverleibt“, erklärt Beate Haude.

Alte Gratulationskarten und Konfirmationsfotos aus längst vergangenen Tagen dürften den Unterricht bereichern und für so manche Erheiterung bei den Jugendlichen sorgen. Deshalb ist auch ein symbolischer Bilderrahmen Inhalt des Konfi-Koffers.

Oft gehört zum Ende des Konfirmationsunterrichts eine gemeinsame Fahrt zu einer Jugendherberge oder christlichen Häusern mit Übernachtungsmöglichkeit. Deshalb ist zu diesem Zweck auch ein Kulturbeutel mit Hygieneartikeln von Beate Haude mit eingepackt worden.

Insgesamt 18 verschiedene symbolische Artikel gehören zum Inhalt des Konfi-Koffers, mit dem Haude den Pfarrern und Gemeindemitgliedern, die meist dienstags den Konfirmanden-Unterricht abhalten, ein Angebot machen will, dessen Nutzung allerdings jedem Lehrenden freigestellt ist. Das Gleiche gilt auch für die Religionslehrer an den Schulen, die damit die Möglichkeit haben, den Religionsunterricht lebendiger zu gestalten. Knüpft sich doch auch für die Lehrkräfte an den Schulen mit den einzelnen im Koffer vorhandenen Gegenständen und Symbolen die eine oder andere persönliche Erinnerung. Erproben können die Lehrkräfte den Konfi-Koffer und seinen Einsatz im Unterricht der künftigen Konfirmandinnen und Konfirmanden im Rahmen einer Fortbildung am 2. Oktober im Schulreferat im fünften Stock in der Kirchstraße 9 von 16 bis 18.15 Uhr. Dort ist er dann auch auszuleihen. Wobei anzumerken wäre, dass der „Prototyp“ des Konfi-Koffers leicht nachzubauen ist.

„Das gemeinsame Auspacken soll Freude machen und für regen Gesprächsstoff sorgen“, hofft die Ideengeberin Beate Haude. Weitere Informationen über die E-Mail-Adresse