Wuppertal Die Schwarzbachtrasse nimmt ihre erste Hürde

Das Bundesumweltministerium stellt eine Förderung des Projektes in Aussicht. Es geht um bis zu 2,25 Millionen Euro — wenn die Stadt Wuppertal mitspielt.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Die Nordbahntrasse könnte Zuwachs bekommen. Das Bundesumweltministerium hat der Wuppertalbewegung im Zuge des Wettbewerbes Klimaschutz im Radverkehr eine finanzielle Förderung von bis zu 2,25 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Geld ist für den Umbau des längst stillgelegten etwa zwei Kilometer langen Schienenweges in Richtung Langerfeld über die Schwarzbach in einen Freizeit- und Radweg. „Über den Brief haben wir uns sehr gefreut“, sagt der Vorsitzende der Wuppertalbewegung, Carsten Gerhardt.

In einem Brief kündigt das Ministeriums für Umwelt und Naturschutz an, in nächster Zukunft von der Wuppertalbewegung einen „umfassenden Förderantrag“ einfordern zu wollen. Ob dieser Antrag dann von seinem Verein oder von der Stadt Wuppertal gestellt wird, ist für Carsten Gerhardt noch offen. Denn die Wuppertalbewegung würde als Verein mit lediglich 75 Prozent der geschätzten Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro unterstützt. Stellte die Stadt den Antrag, übernähme der Bund bis zu 90 Prozent der Kosten. „Uns wurde nahegelegt, die Stadt den Antrag stellen zu lassen.“

Ob das geschieht, ist noch offen. Für Gerhardt wäre unter diesen Umständen denkbar, das neue Stück Trasse mit der Wuppertalbewegung als ehrenamtlicher, also kostenloser Subunternehmer umzubauen.

Ziel der Wuppertalbewegung ist es, weitere bis zu 50 000 Menschen im Osten der Stadt an die Nordbahntrasse anzubinden. Sie hätten über den neuen Radweg eine ebenerdige Zufahrt zur Trasse, die Wuppertals Stadtteile in West-Ost-Richtung verbindet.

Mit dieser Idee laufen sie bei Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) offene Türen ein. „Das gehört zum Projekt Fahrradstadt Wuppertal. Die Strecke nach Schwelm hat die Stadt daher bereits bis zur A 1 gekauft und so gesichert“, sagt Mucke. „Fahrradstadt“ ist Teil der Stadtentwicklungsinitiative Wuppertal 2025. Darin finden sich unter anderem Vorhaben wie die Seilbahn vom Döppersberg nach Küllenhahn und das in Teilen bereits umgesetzte Projekt Neue Ufer, mit dem die Wupper wieder mehr ins Stadtbild gerückt wird.

Wie es mit der Schwarzbachtrasse weitergeht, entscheidet sich laut Andreas Mucke nach den Sommerferien. Dann soll es Gespräche zwischen Stadt und Wuppertalbewegung geben. Zu klären ist unter anderem, wer den Förderantrag beim Bund stellt. Ebenso offen ist die Frage, ob die Trasse unter Federführung der Wuppertalbewegung umgebaut wird und wie die Stadt den Verein in diesem Fall unterstützen kann.

Laut Mucke ist es erklärtes Ziel, die Kooperation auf jeden Fall reibungsloser zu organisieren als während des Umbaus der Nordbahntrasse in den vergangenen zehn Jahren. Aus diesem Grund hat der Oberbürgermeister bereits einen monatlichen Austausch zwischen seinem Büro und der Wuppertalbewegung ins Leben gerufen.

Wann die Schwarzbachtrasse für Radler, Skater und Wanderer nutzbar ist, steht noch in den Sternen. Das Ziel Carsten Gerhardts, das Teilstück im Juni zu eröffnen, hält Mucke für zu ambitioniert.