Die SPD macht den Weg zur Großen Kooperation frei
Die Sozialdemokraten stimmen für die Zusammenarbeit mit der CDU im Rat.
Wuppertal. Am Ende war die Mehrheit deutlich größer, als das Murren an der Basis hatte vermuten lassen. 91 von 98 Delegierten stimmten am gestrigen Mittwochabend auf dem Parteitag der SPD in der Gesamtschule Else Lasker-Schüler für den Kooperationsvertrag mit der CDU. Heute tagt die Kreiskonferenz der Christdemokraten. Alles andere als ein Ja zum Kooperationspapier käme einer Sensation gleich.
Die Zeichen stehen auf weitere sechs Jahre Rot-Schwarz im Wuppertaler Stadtrat. Dieser Perspektive vermochte auch der SPD-Vorsitzende Dietmar Bell viel Positives abgewinnen. Er hatte zunächst auf ein Bündnis mit Grünen und FDP gesetzt, angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse aber um die Verlässlichkeit dieser „Ampel“ gefürchtet.
Also lobte Bell das Kooperationspapier als äußerst sozialdemokratisch gefärbt, nannte als Beispiele dafür den Ausbau der Betreuung unter Dreijähriger, der offenen Ganztagsbetreuung in Grundschulen und die Zusammenlegung von Schule und Jugendhilfe unter der Führung des Sozialdezernenten Stefan Kühn von der SPD. „Auf diesen Vertrag können wir stolz sein“, sagte der Vorsitzende.
In einer bemerkenswerten Rede goss der junge Verdi-Gewerkschafter Daniel Kolle ein wenig Wasser in den Rotwein. Er stimmte zwar für die Kooperation, kündigte aber an, mahnend den Zeigefinger zu heben, wenn den sozialdemokratischen Worten in Zukunft nicht sozialdemokratische Taten folgen sollten.
Lediglich aus Kreisen der Jusos regte sich Widerstand. Die Jungsozialisten hatten sich eine Ampel mit Grünen und Liberalen gewünscht, von der sie sich mehr Transparenz und bessere Karten im Kampf um das Oberbürgermeisteramt versprachen. Der Oberbürgermeister wird im September nächsten Jahres neu gewählt.