Gut für Wuppertal Die „GäMSen“ sammeln Geld für ihre Reise

Barmen. · Die Klettergruppe mit Multiple-Sklerose-Patienten will 2021 wieder nach Österreich.

Die Integrative Klettersportgruppe GäMSen der Sektion Wuppertal im Deutschen Alpenverein wurde im Januar 2018 mit dem Integrationspreis „Sterne des Sports“ in Gold ausgezeichnet.

Foto: Die GäMSen

Die Wuppertaler Gruppe „Die GäMSen“ bietet ihren Mitgliedern besondere Erlebnisse. Die Klettergruppe, die es insbesondere Menschen mit Handicap ermöglicht, steile Wände zu erklimmen, richtet sich in erster Linie an Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, erklärt Gruppenleiter Peter Weigel. „Aber auch Menschen mit anderen Einschränkungen kommen inzwischen zu uns.“

Multiple Sklerose (MS) zeichne sich bei den Patienten unterschiedlich ab, sei die Krankheit mit den 1000 Gesichtern. „Manchen Menschen sieht man die Erkrankung nach Jahren noch nicht an, andere sind schon früh auf Unterstützung angewiesen“, erklärt Weigel. Die Auto-Immunerkrankung bewirke, dass der Körper die eigenen Nervenbahnen schädigt. Bei den „GäMSen“ können die Patienten einmal den oft anstrengenden Alltag vergessen. Dafür sind auch die großen Reisen da, die die Handycapklettergruppe alle drei Jahre organisiert. Im vergangenen Jahr ging es nach Nassereith in Österreich. Und weil die Reise ein so großer Erfolg war, soll die nächste große Reise 2021 erneut nach Österreich gehen. Das genaue Ziel bleibt allerdings noch geheim. „Den Ort verrate ich der Gruppe erst bei unserer gemeinsamen Weihnachtsfeier Ende November“, erklärt Weigel, der die Gruppe einst ins Leben rief.

Fest steht schon jetzt, dass die Gruppe finanzielle Hilfe braucht, weshalb sie auf der Plattform Gut für Wuppertal um Spenden wirbt. Denn während bei kleineren Reisen etwa ins Sauerland weniger Mitglieder mitfahren, nehmen an den großen Reisen fast alle Kletterer teil. Da viele von ihnen auf einen Rollstuhl oder einen Rollator angewiesen sind, sind bis zu 15 helfende Begleiter notwendig, erklärt Weigel. Entsprechend groß ist der finanzielle Aufwand. Die Besonderheit bei den „GäMSen“ ist, dass die ehrenamtlichen Betreuer häufig aus dem familiären Umfeld beziehungsweise dem Freundeskreis der Kletterer mit Handicap kommen. „Wie bilden die Angehörigen von Beginn an als Sicherer aus“, erklärt Weigel. Das führe auch dazu, dass die Reisegruppe immer sehr homogen sei.

Die vergangene Reise nach Nassereith sei von diversen Krankenkassen, der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft und der Hertie-Stiftung unterstützt worden. Um Unterbringung, Verpflegung, Fahrzeuge für die Anreise und Mobilität vor Ort gewährleisten zu können, habe man sich jetzt dazu entschieden, zusätzlich über Gut für Wuppertal Geld zu sammeln. Bereits 2018 konnten über die Plattform rund 1000 Euro erlöst werden. Jetzt liegt das Ziel bei rund 3500 Euro. Insgesamt liegen die Reisekosten für 2021 bei rund 17 000 Euro.