Wuppertal Die Zahl der Hunde nimmt zu — die der Bisse auch
Das Veterinäramt spricht von einer Steigerung um fast zehn Prozent. Der Trend geht zum Zweithund.
Wupppertal. Die Zahl der Hunde im Bergischen Städtedreieck nimmt zu. Das geht aus dem Jahresbericht des Bergischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes hervor. Im Städtedreick gibt es demnach 23 000 große Hunde, was einer Steigerung von fast zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Auch für 2016 ist mit einem Anstieg zu rechnen, sagt Stephan Trutzenberg, Stadtdienstleiter des Amtes. Große Hunde haben eine Höhe von mehr als 40 Zentimetern oder sind schwerer als 20 Kilogramm. Die Besitzer müssen sie der Kommune melden — unter Vorlage eines Sachkundenachweises und eine Haftpflichtversicherung.
Die ist für die Besitzer in Teilen auch nötig. Denn die Zahl der Beißvorfälle ist ebenfalls gestiegen. Im Jahr 2015 hat es mit 65 Bissen an Menschen zwar ebenso viele Vorfälle gegeben wie im Jahr zuvor, aber die Zahl der Bisse an anderen Hunden ist von 79 auf 86 gestiegen.
„Für 2016 ist die Zahl insgesamt wieder gestiegen“, sagt Trutzenberg. Die Fälle könnten aber noch nicht differenziert werden. In den drei Städten des Bergischen Landes gebe es dabei keine großen Unterschiede und Auffälligkeiten, so trutzenberg. Die Zahlen seien aber nicht auseinandergerechnet worden.
Über die Gründe für die erhöhte Anzahl von Beißvorfällen ließe sich nur spekulieren. Ein Grund sei, dass der Trend zum Zweithund anhalte. Wie viele das seien, sei nicht zu beziffern, aber es sei im Amt aufgefallen. Trutzenberg sagt, dass da schon ein Problem liege. „Wenn jemand mit zwei oder mehr Hunden rausgeht, kann er die nicht so gut unter Kontrolle halten, als wenn er nur einen dabei hat“, sagt Trutzenberg mit Blick auf seine eigenen beiden Tiere.
Ob die Zahl der sogenannten Kampfhunde oder dadurch verursachte Vorfälle gestiegen sei, kann Trutzenberg nicht sagen. Auch die Polizei sieht darin keine Begründung. Sprecher Stefan Weiand betont: „Eine Zahl einzelner Kampfhundebisse wird statistisch nicht erhoben. Aus der Erfahrung heraus kann ich allerdings sagen, dass solche Sachverhalte äußerst selten vorkommen. Es ist auch zu vermuten, dass Kampfhunde-Besitzer, die ihr Tier rechtmäßig erworben und bei der Stadt angemeldet haben, sich auch sonst sachgemäß um ihr Tier bemühen.“